Jano:
Label: Napalm Records
VÖ: 28.08.2016
Stil: Symphonic Metal
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Die Holländische Symphonic Metal Band Delain meldet sich aktuell mit ihrem 5.regulärem Album zurück. Die Band um den ex Tastenspieler von Within Temptation schaffen auch hier wieder eine perfekte Symbiose zwischen Metal und Orchester. Die Stimme von Delains Frontfrau Charlotte Wessels schwebt über den Dingen und lässt einen echt dahinschmelzen. Leider finde ich die Musik nicht so prall da es sich alles so anhört als ob man bei Nighwish wieder einmal mehr die Stimme ausgetauscht hat. Ich finde diese Symphonic Metal Sachen mit weiblichen Stimme alle ganz nett, aber ja nett ist bekanntlich der kleine Bruder von Sch..... äh egal.
Die Platte ist cool und man kann sie sich auch gerne anhören, aber man findet wenig Neues und auch so bleibt die Eigenständigkeit für mich auf der Strecke. Gelegentliche Pop Einschläge oder auch der Opener mit Alissa White- Grunz von Arch Enemy reißen das Ruder auch nicht mehr herum. Warum diesen coolen Song auch als ersten nimmt, für mich unverständlich.
Die Band verschießt, für mich, ihr ganzes Pulver bereits im ersten Song....leider muss ich sagen da sie ne Menge Potential hätten auch noch mehr aus den Songs zu machen. Der Song „Fire with Fire“ ist auf jeden Fall noch eine richtig starke Nummer, die mich voll überzeugen kann und sich im Kopf verankert.
Delain liefern mit „Moonbathers“ ein schönes Album ab welches man sich ruhigen Gewissens anhören kann aber man findet leider nichts Besonderes darauf. Ein wenig mehr Eigenständigkeit wäre echt schön, da die Konkurrenz in diesem Sub-Genre echt hart ist.
Bewertung: 6,0 von 10,0 Punkten
Tracklist:
01. Hands of Gold (feat. Alissa White-Gluz)
02. The Glory and the Scum
03. Suckerpunch
04. The Hurricane
05. Chrysalis – The Last Breath
06. Fire With Fire
07. Pendulum
08. Danse Macabre
09. Scandal
10. Turn the Lights Out
11. The Monarch
Stefan:
Label: Napalm Records
VÖ: 26.08.16
Stil: Symphonic Metal
Um die 250.000 Follower auf facebook können nicht täuschen. Delain sind seit geraumer Zeit eine sichere Bank im Symphonic Metal. So wird es den geneigten Fan freuen, dass die Band im August ihren neuen Longplayer unters Volk gebracht hat. Schauen wir doch mal, was „Moonbathers“ uns zu bieten hat.
Nach einemkurzen Keyboardintro geht „Hands of Gold“ direkt mal mächtig los. Tiefe, aggressive Siebensaiter kontrastieren neben der zunächst noch zerbrechlich wirkenden Stimme von Charlotte Wessels. Im Chorus dreht sie auf und zeigt, was sie stimmlich drauf hat. Das einzige Manko sind die zu offensichtlichen Overdubs im Chorus, die recht unnatürlich klingen. Das wird live vielleicht nicht auffallen, stört aber auf der Platte schon etwas. Der C-Teil überrascht mit Growls, ein Kunstgriff, der passend zum orchestralen Halftime überraschend düster klingt. Hier kontrastieren die Vocals hervorragend. Bombastisches Ende, so soll Symphonic Metal klingen.
„The Glory and the Scum“ knallt mit super tiefen Gitarren und mid-tempo Stakkatos los. Spätestens jetzt zeigt sich Charlottes Wohlfühlbereich. Sie brilliert stimmlich, was die tiefen Gitarren hervorragend kontrastiert. Ist das ein richtiges Orchester im Hintergrund oder holt da jemand aus den Keyboards alles heraus? Fettes Solo in der Mitte.
Leider ist das folgende „Suckerpunch“ in seiner Art problematisch. Was ist denn das für ein grauenhaftes Keyboard am Anfang? (Haben Delain ansonsten etwa doch ein Orchester an der Hand?) Natürlich ist der Chorus eingänglich und fett, aber dieses Mitgröhl- „whoawhoawhoawhoa“ ist trotz aller Disharmonie und allem Bombast (sind das echte Hörner?) im C-Teil und am Ende bedenklich.
Zeit für eine Ballade, oder? „The Hurricane“ erfüllt zumindest zur Hälfte diese Annahme. Der Song lebt natürlich von den Vocals, und Frau Wessels lässt keinen Zweifel an ihrer Klasse. Der zunächst recht monotone C-Teil („Let it thunder over me“) explodiert beim zweiten Durchlauf in jedem Takt in einer gewaltigen Art Weise und erfüllt damit das Versprechen der zitierten Textzeile. Erneut wird der letzte Chorus zwei Halbtöne erhöht, was die Vocals zur Brillanz zwingt. Nur gut, dass Frau Wessels am Mikro steht, die das locker hinbekommt.
Jetzt aber mit „Chrysalis – The last Breath“ mal ‘ne echte Ballade. Nur gut, dass man mit Keyboards viel machen kann… ansonsten, nun ja. Halten wir die stimmlichen Qualitäten von Charlotte Wessels als Positivum fest.
„Fire with Fire“ ist eine Up-Tempo-Nummer, die anfänglich gefällig daher kommt. Vielleicht verstehe ich aber das sich wiederholende „ohh-hey-ohh-hey-ohh“ (was aus kompositorischer Sicht gut ist und von Frau Wessels souverän in Kopfstimme und Stimmkern intoniert wird, wobei schon wieder die Overdubs auffallen) nicht lautmalerisch genug, vielleicht passt hier aber auch der Text nicht auf die Aussage. Es findet sich ein (… na?) Halftime nach dem Chorus mit deutlichen Mitgröhlpotential (ein simples „Hey“ auf der 1 während die Band schweigt… muss auch mal sein). Hmm, ich bin trotzdem zwiegespalten.
„Pendulum“ beginnt tief und druckvoll und bleibt auch in Strophe und Chorus tief. Der solistische C-Teil löst die Spannung und kommt mit Harmonien daher, nur um wieder der Monotonie des Chorus Raum zu lassen. Wer hilflos der Bewegung eines Pendels ausgesetzt ist, versteht den Song.
„Danse macabre“ tut keinem weh, weil klar auf den Vocals fokussiert. Erneut finden wir hier eine sehr eingängige, textlose Wiederholung einer Gesangsphrase.
„Scandal“ ist tatsächlich die Cover-Version eines Queen-Songs. In g-moll transponiert, kann Charlotte Wessels alles geben. Die Soli sind nah dran am Original. Doch leider ist das Original in keiner Weise erreichbar. Vielleicht liegt es am etwas schnelleren Tempo, vielleicht doch an der Klasse des Originals. Vielleicht war es auch nicht die Absicht, das Original zu toppen. Dann wirkt „Scandal“ aber wie ein Lückenfüller, was dem Song nicht gerecht wird. Summa summarum: wer die Finger von Queen lässt und eigene Sachen schreibt, verbrennt sich seltener eben jene Finger.
„Turn the Lights out“ fängt erst ab der zweiten Strophe an zu zünden. Vorher ist es eine Up-Tempo-Nummer, die nicht groß auffällt. In der zweiten Strophe finden sich plötzlich Stakkato-Gitarren, die endlich mal Schwung in die Sache bringen.
Zum Schluss kommt uns noch „The Monarch“ sehr orchestralisch zu Gehör, ein beinahe rein instrumentales Outro.
Was bleibt zum Schluss? Der Sound ist gewaltig und transparent. Das Songwriting folgt einer klaren Linie, die wenig Überraschung zulässt. Die Vocals treten sehr aus dem Gesamtklangteppich hervor. Ja… hmm… aber auch nicht mehr.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Hands Of Gold
02. The Glory and the Scum
03. Suckerpunch
04. The Hurricane
05. Chrysalis – The last Breath
06. Fire with Fire
07. Pendulum
08. Scandal
09. Turn the Lights out
10. The Monarch