Label: Season of Mist
VÖ: 14.04.17
Stil: Black Death Metal
Dass ein wärmeres Klima nicht immer für herzliche Töne sorgen muss, haben wir schon oft erlebt. Ebenso ergeht es einem mit den Franzosen NECROWRETCH. Die vier Herren aus dem hübschen Valence interessiert das südliche Flair scheinbar so gar nicht und so bringen sie ein mächtig kaltes und hässliches Death Metal Album raus, welches in tiefes Schwarz getaucht wurde.
Nach einem Intro mit Stimmen aus der Hölle prescht die „Satanische Sklaverei“ recht suptil davon. Im oldschool-igem Soundgewand und mit eben jenem Charme holzen die Franzosen wild drauf los. Anfangs noch recht stumpf baut der Song im Verlauf immer wieder nette Gitarrenläufe bzw. –soli ein. Nach diesem Einstieg wird für „Tredeciman Blackfire“ noch einmal an der Thrashschraube gedreht, sodass Freunde der alten Schredderschule auch auf ihre Kosten kommen (sollen). Dieser Mixtur aus Death, Black und Thrash bleiben NECROWRETCH auch im Titelsong treu. Für etwas mehr Abwechslung sorgen die „Evil Names“. Der Song nimmt sich die Zeit für einen schönen Aufbau und steigert sich Stück für Stück. Erst dann wird es ruppig, später folgt noch ein gelungenes Solo. So gefallen die vier Südländer gleich viel besser. Der Titel wirkt strukturierter, was durchaus punkten kann. Leider kann „Hellspawn Pyre“ da nicht mithalten und versingt da etwas in der Belanglosigkeit. Zu vieles klingt hier einfach gleich. Allgemein entpuppt sich diese Eigenschaft als zunehmend trauriger Faktor von „Satanic Slavery“. Die Songs knattern zwar alle ganz nett wie zornig daher, doch sie von einander zu unterscheiden fällt schon schwer. Die Musik ist grundsätzlich nicht schlecht und hat auch immer wieder Momente, die zu gefallen wissen, aber bleibt eben alles beim Altbekanntem.
Sicher könnte man zu Gute halten, dass zum Beispiel „Curse Of Blasphemy“ sich wirklich wunderbar wütig auskotzt, doch das tun tausende andere Songs von ebenfalls tausend anderen Bands auch – und das dann doch oft auf einem deutlich höherem Niveau. Schade eigentlich, denn mit „Evil Names“ war in der Albummitte durchaus ein positiv auffallender Kandidat dabei. Und auch das Finale vom Rausschmeißer „Verses From The Depths“ ist nicht übel, aber eben auch nicht mehr als das.
Und wenn das Songwriting auf Mittelmaß agiert, kann am Ende leider auch nicht viel mehr als ein Mittelmaß rauskommen...
Bewertung: 5,5 von 10 Punkten
Tracklist:
1. Sprawl Of Sin
2. Tredeciman Blackfire
3. Satanic Slavery
4. Evil Names
5. Hellspawn Pyre
6. Bestial Rites
7. Curse Of Blasphemy
8. Verses From The Depths