NIGHTSTEEL – Nightsteel (2025)
(9.497) Maik (8,0/10) Heavy Metal

Label: Cosmic Fire Records
VÖ: 11.04.2025
Stil: Heavy Metal
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Eine schöne Mischung aus traditionellem Heavy Metal und neuerem Power Metal bieten uns die Griechen von NIGHTSTEEL auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum. Schon mit dem Opener, der auch gleich der Titelsong ist, schrammen die Hellenen scharf am Speed Metal vorbei und zeigen damit, dass sie ordentlich Bock auf Metal haben. Der glasklare und helle, aber dennoch druckvoll mächtig wirkende Gesang von Travis Wills (u.a. INFIDEL RISING und CRIMSON GLORY) verleiht dem galoppierenden Metal der Griechen sowohl Melodik als auch Breite. Natürlich sind die Referenzen offensichtlich. Was kann man auch Neues erfinden, wenn man sich in einem Subgenre bewegt und sich nicht durch überkandidelte Experimente den Blick aufs Wesentliche verstellen will?
Eben, nicht viel. Denn das Wesentliche haben NIGHTSTEEL immer fest im Blick, und das ist, einfach geilen Metal in die Welt zu pumpen, der dem Eisenmuckefreund sowohl Gänsehaut als auch feurige Schauer über den kuttenbehangenen Buckel jagt. Da Wills durch seine anderen musikalischen Aktivitäten zeitlich stark eingespannt war, wurden für einige Songs weitere Vokalisten verpflichtet, so Craig Cairns (TAILGUNNER), Rob Lundgren (u.a. MYSTERY MOON) und der Argentiner Mauro Elias. Außerdem half der Kroate Igor Paspalj beim Song Whispers Of The Heart an der Gitarre aus.
Mastermind Bill Sam hat sich also international verstärkt, was die Band, welche durch Jasmin M. (Gitarre und Keyboards) und Drummer Mike Foudotos ein wenig in den Status eines Projektes schiebt. Doch genug vom Personalmanagement. Bleiben wir einfach mal bei der Musik auf Nightsteel.

Und die ist zwar nicht spektakulär und die Scheibe wird sicher auch in keinen All-Time-Best-Of-Listen auftauchen, aber hier wird dennoch auf einem ziemlich hohen Niveau abgeliefert. Das Speedtempo wird zwar nicht vollends durchgezogen, denn ab der Powerballade Whispers Of The Heart wird das Tempo doch merklich gedrosselt. Eternal Fight agiert eher im Midtempo. Das anfangs fluffig wirkende, sich letztlich als recht wuchtig erweisende Calm Lake (welches regelrecht, auch durch den Gesang von Mauro, an DIO erinnert) fährt den NIGHTSTEEL-Truck eher in den mittleren Gängen über den Metal Highway.
Nightsteel ist ein solides Heavy-/Power-Metal-Album, welches Laune machen kann, wenn man sich darauf einlässt. Die schnellen Anfangsstücke erzeugen allerdings eine Erwartungshaltung, die das Album insgesamt nicht erfüllt. Zu viel auf der Platte klingt wie schon tausendfach gehört, was ja nicht unbedingt ein Makel ist. Gegen Ende wirkt das alles aber ein wenig vorhersehbar.
Auf der CD ist dann noch ein Bonustrack namens Carry On. Nein, das ist kein MANOWAR-Cover, könnte aber textlich und vom Arrangement her durchaus von Joey DeMaio und Co stammen. Hier wurde sehr tief in die Klischeekiste gegriffen.
Anspieltipps:
🔥 Nightsteel
☠️ Darkness Reigns
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Nightsteel
02. Darkness Reigns
03. Screams Of Agony
04. Warlord’s Betrayal
05. Whispers Of The Heart
06. Eternal Fight
07. Calm Lake
08. Win Or Lose
09. Panagioti
10. Damned Sorrows
11. Carry On (CD- Bonustrack)