Label: Nuclear War Now! Productions
Stil: Symphonic Black Metal
VÖ: 15.08.2015
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Zum 20 jährigen Jubiläum bescheren uns die griechischen Symphonic Death Black Metaller aus dem geschichtsträchtigen Athen den Re-Release ihres Debuts “Adelain“. Geschichte hat das griechische Duo, das sich ansonsten Verstärkung von Gastmusikern holt, leider nicht geschrieben. Leider? Nun ja, das Leben ist hart. Gerade wenn man sich dazu berufen fühlt Musiker zu sein. Und dann noch in einem genre, das weder übermäßig populär noch easy zu vermarkten ist. Solange es den Musikschaffenden reicht für sich zu musizieren, ist Erfolg dann in diesem Zusammenhang relativ. Geht es darum Gehör bei den Fans zu finden oder einfach nur seine Vision zu erfüllen und damit hat es sich. Das kann ja für einige Musiker zutreffen, aber schon auf dem Debut der Griechen, machten diese doch durchaus den Eindruck gewillt zu sein, sich in der Musikwelt zu beweisen. Und dies taten sie mit symphonisch angehauchten aber nicht allzu pompösen Black Metal, der sich daran schickte auf der Welle mit Bands wie My Dying Bride, Rotting Christ und natürlich Paradise Lost mitzuschwimmen. Sie soffen zwar nicht ab wie die Titanic, denn sie kamen erst gar nicht so richtig in volle Fahrt, aber der bahnbrechende Erfolg mit ihrem Sound, der vom Label als einzigartig beschrieben wird, blieb nun mal komplett aus. Vier vollwertige Alben in 20 Jahre ist halt auch nicht so der Oberbringer, um dauerhaft überzeugenden Erfolg zu haben.
In der Tat… schlecht ist dieses Album ja keineswegs, aber dafür hüftsteif, konstruiert und sehr brav. Viel gewollt, nix erreicht. Da kann ich nur auf die Vorbilder verweisen: da wo My Dying Bride mit einfachsten Mitteln geniale Spannungsbögen zaubern, wird bei den Athenern Part um Part mit Ideenreichtum zugekleistert, um dann irgendeinen nächsten Part dranzupappen und Alles nochmal von vorn. Technisch toll und gekonnt dargeboten, aber sowas von ausgedacht und teilweise schon satirisch anmutend. Als wenn eine Band versucht sich was zu beweisen, indem sie zwar einwandfrei spielt, aber ob ein guter Musiker immer auch ein großartiger Songwriter ist, das bezweifle ich stark. Ich könnte mir vorstellen, dass wenn die beiden nicht mit Komposition und Produktion ihrer Alben so überfordert wären, sie als Bandmitglieder ganz brauchbar sein könnten. Klingt hart, ist aber die Realität. Denn gute Musiker mit netten Ideen sind die beiden Athener allemal. Da sind die bisweilen atmosphärischen cleanen Vocals und doomigen Passagen. Doch was bei den Vorbildern funktioniert, das weist hier eher Längen auf und wirkt bemüht. Der flache, zu saubere und wenig räumliche Sound der zwar klaren aber wenig imposanten Produktion hilft da auch nicht. Eher im Gegenteil. Ach ja, drei Bonus Tracks von den ersten Demos aus den Jahren 1994 und 1995 gibt es obendrauf. Und die klingen besser als das gesamte Album. Ist schon ein trauriger Witz. Auf einmal ist da nicht diese sterile Beschaulichkeit, sondern Dreck in der Produktion (logisch, is ja n Demo), die Stimme bellt angenehm heiser und auch bei allem Geholper im Songwriting, findet sich hier Dynamik und Anflüge von Leidenschaft. Wäre in diesem Sinne aufgenommen und produziert worden, hätte ich einen komplett anderen Eindruck der Band. Schade.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. I of Forever
02. As One
03. Un Sentiment : I Was Dying Once Again
04. Of Purity and Black
05. Foredoomed Elegy
06. Father Forgive Them (for They Do Not Know)
07. Elysian Fields
08. Deicide / the Auspice
09. Elysian Fields
10. Father Forgive Them (For They Do Not Know)
11. Deicide - The Auspice
THE ELYSIAN FIELDS (2015)
"Adelain" (2.002)
