Label: Metal Blade Records (Sony Music)
VÖ: 29.05.2015
Stil: Progressive Metal
THE GREAT DISCORD auf Facebook

„Duende“ schimpft sich das bittersweet und düster angehauchte Debüt einer neuen Formation aus Schweden. Der Fünfer von The Great Discord aus Linköping gilt als Hoffnungsträger im Progressive Metal-Bereich, begeistert insgesamt aber mit einer komplexen Ausrichtung in Sachen Stilmix und Härte.

Neben der ausgereiften Instrumentierung erwartet uns eine über alles schwebende Frontfrau. Fia Kempe beherrscht das Geschehen eindeutig mit ihrem bestimmenden Gesang, der sich dazu noch sehr variabel den diffizilen Künsten ihrer Nebenleute anpasst.

Als besseres Beispiel für die Qualitäten der Band sei nur der Opener „The aging man“ genannt, in dem Einflüsse aus den Bereichen Dark bis Gothic in Verbindung mit ständigen Rhythmus- und Tempowechsel überzeugend dargeboten werden. Das Songwriting wirkt dabei hier wie in den anderen Songs äußerst lebendig. Vertrackt war gestern, denn je komplexer der Aufbau eines Songs erscheint, umso mehr Eingängigkeit scheint der Fünfer zu zelebrieren. Mit „Deus ex homine“ wird gerade dieser Passus glänzend umgesetzt, dabei dürfen psychedelisch angehauchte Breaks natürlich nicht fehlen. In die gleiche Kerbe klotzt auch „Eigengrau“, ein Song der bei all der Varianz gerade im Refrain zur Höchstform aufläuft. Während sich das wunderschön arrangierte „L´homme mauvais“ mit melodischem Hochdruck Gehör verschafft, konzentriert sich das Quintett mit „Woes“ auch gekonnt auf balladeske Momente. Das Schaffenswerk lebt von der Konsistenz ausgereifter Titel, dem es insgesamt betrachtet aber an den ganz großen Nummern fehlt.

Fazit:
The Great Discord liefern mit „Duende“ ein durchdachtes und komplexes Debüt ab, das durchgängig immer wieder mit spannenden Momenten aufwarten kann. Ausreißer nach unten oder oben gibt es dabei aber nicht zu verzeichnen. Als positiv empfinde ich die Vielschichtigkeit des Härtegrads, der den Songs an den richtigen Passagen reichlich Energie einhaucht.

Bewertung: 7,7 von 10 Punkten

Tracklist:
01. The Aging Man
02. Deus Ex Homine
03. Eigengrau
04. L´homme Mauvais
05. Self Ta
06. A Discordant Call
07. Woes
08. Angra Mainyu
09. Illuminate
10. Ephemeral