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SIJJIN – Helljjin Combat (2025)
(9.483) Patrick (9,5/10) Death Metal

Label: Sepulchral Voice Records
VÖ: 25.04.2025
Stil: Death Metal
Über SIJJINs Frontman, Sänger und Bassist Malte Gericke stolperte ich zum ersten Mal im Jahre 1997, als ich ARATHORNs Debütalbum „Niemals krönender als was einst war“ hörte und die darauf enthaltene „Hymne des Winters Zorn“ völlig inhalierte.
2007 fiel mir dann eher zufällig mit „Trivne Impvrity Rites“ das erste Album von NECROS CHRISTOS in die Hände, bei denen sich besagter Malte für den Gesang, die Gitarre und auch die Keyboards auszeichnete. Ich verliebte mich vom Stand weg in den Sound dieser Ausnahmeband und auf die Gefahr hin, den Leser zu langweilen, werde ich auch beim zweiten Album von SIJJIN nicht müde, zu erwähnen, dass ich 2021 durchaus traurig war, als das okkulte Bollwerk NECROS CHRISTOS zu Grabe getragen wurde und eigentlich bin es auch heute noch. Keine Death Metal Band lieferte über die Jahre hinweg solch hochkarätige, außergewöhnliche und eigenständige Mucke ab, wie die Jungs aus Berlin. Diese Symbiose aus heftigen Death Metal Eruptionen und atmosphärischen Zwischenstücken sucht ihresgleichen und ist absolut einzigartig im gesamten Genre!
Immerhin wird der Death Metal Spirit von NECROS CHRISTOS mit den Todesmetallern SIJJIN weitergetragen. „Helljjin Combat“ nennt sich das zweite, ebenfalls beim sächsischen Qualitätslabel Sepulchral Voice Records erschienene Album und das hat es wirklich in sich. Los geht die todesmetallische Exkursion mit dem über achtminütigen Opener „Fear Not The Tormentor“. Nach kurzen Introgeräuschen fällt mir sofort auf, dass man hier irre knackig, aufs äußerste reduziert und verdammt rifflastig agiert und so schieben sich die dichten und verdammt heavy klingenden Gitarren, ein exzellent hörbarer Bass und verdammt abwechlungsreiches Drumming durch die ersten 3 Minuten des Songs, bevor der Meister seine unverwechselbare Stimme erhebt. Geile Breaks, ein knackiges Grundtempo und ein relativ eingängiger Refrain lassen mich, sehr zu Lasten meines gepeinigten Genicks permanent die Rübe schütteln, während ich faustreckend durch die Bude spacke und aus voller Kehle lauthals mitgröhle. Was für ein brachialer Song! Was für ein Einstieg.

Dass SIJJIN mit dem Opener keinen zufälligen Hit geschrieben haben, der den Qualitätsmaßstab in fast unerreichbare Höhen legt, beweisen die Jungs mit dem nun folgenden „Dakhma Curse“, welches dem vorangegangenen Song in absolut nichts nachsteht! Wieder regiert dieses furchtbar fette, in weiten Teilen fast thrashige Riffing, was dem Song einen unfassbaren Drive beschert. Auch hier hören meine Nachbarn den Songtitel in regelmäßigen Abständen laut artikulierend aus meinem Fenster schallen.
„Trance Of The Mummified“ täuscht anfangs ein etwas gediegeneres Tempo vor, aber kurz bevor man sämtliche Extremitäten entsprechend eingeroovt hat, lassen die Berliner Jungs die unbarmherzige Death Metal Keule kreisen. Immer wieder durchbrechen kurz eingestreute Blasts den Sound und sorgen so für die nötige Abwechslung. Dazu ein paar geile Gitarrensoli, einen unglaublich groovenden Mittelteil, in dem der erbarmungslos pumpende Bass so ziemlich alle Dekorationselemente in sämtlichen heimischen Regalen und Vitrinen in eine neue Anordnung versetzt und wieder will einem die Refrain-artige und Titelgebende Textzeile partout nicht mehr aus dem Kopf weichen!
Ein bisschen verschnaufen kann man dann bei „Religious Insanity Denies Slavery“. Hier geht es zwar nicht minder intensiv oder brachial zur Sache, aber SIJJIN nehmen ein wenig den Fuß vom Gaspedal und zeigen damit eindrucksvoll, dass sie auch in Panzerfahrtgeschwindigkeit verdammt gut vernichten und plattwalzen können und spätestens bei der ikonischen Textzeile: “Fuck your religion, go fuck your god“ haben auch meine Nachbarn wieder ein meinungsbildendes Statement mehr zur Verfügung, um über mich urteilen zu können.
Ihr merkt es…….ich bin hellauf begeistert von diesem todesbleiernem Meisterwerk. Jedes weitere Wort wäre somit pure Verschwendete Zeit, welche ich viel lieber mit dem Hören von „Helljjin Combat“ verbringen möchte. Dieses Album ist nicht einfach nur ein weiteres Album. Nein, es ist eine pure Liebeserklärung an den Death Metal und versetzt mein Herz in absolute Begeisterung.
NECROS CHRISTOS sind tot! Lang lebe SIJJIN!
Anspieltipps:
🔥Fear Not The Tormentor
💀Trance Of The Mummified
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Fear Not The Tormentor
02. Dakhma Curse
03. Trance Of The Mummified
04. Death Opens The Grave
05. Religious Insanity Denies Slavery
06. Horrific Distortions
07. Five Blades
08. The Southern Temple