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The new Breed: SINTAGE im Gespräch

Wir wollen keine lyrischen Wunder vollbringen





Nach über einem Vierteljahrhundert in der schwabistanischen Diaspora freue ich mich immer, wenn aus meiner sächsischen Heimat leuchtende Metalkugeln aufleuchten und mir mit cooler Mucke den Kalk von der Matrize kloppen. In letzter Zeit waren das zwar immer Bands aus der Gekloppe-und-Gedresche-Fraktion, doch mit SINTAGE hat mir jetzt auch ein traditionelles Heavy Metal- Gebräu die Synapsen vergoldet. Grund genug, den Knaben mal ein paar Fragen ans Chemisett zu heften.

Bitte stellt Euch kurz vor. Wie kam es dazu, dass ihr euch entschlossen habt eine Band zu gründen? Wie habt ihr euch gefunden?

Gegründet haben wir uns auf einem G.B.H. Konzert Ende 2019 in Leipzig. Randy (Vocals) hatte mich (Julez – Stromgitarre) blind angequatscht und wollte aus der Kalten eine Band starten. Mir war der Kerl direkt  sympathisch und ich hatte eh Bock auch in einer Heavy Band zu zocken. Kurz später haben wir uns dann mit unserem ersten Drummer Andi getroffen und los gings. Die Chemie hat von Anfang an gepasst und  der Rest ist Geschichte.

Auf was habt ihr Wert gelegt, als ihr Musiker für eure Band gesucht habt? War es schwierig diese zu finden? Gab es Dinge, die ihr dabei über die musikalischen Qualitäten gestellt habt?

Natürlich ist eine gewisse Grundvoraussetzung sein Instrument bissl im Griff zu haben und auch einigermaßen Plan von der Mucke zu haben, denn wer keine starken Platten hört, kann auch keine starken  Platten schreiben. Aber eines auf das wir mindestens genauso viel Wert legen ist, dass man sich aufeinander verlassen kann und wir uns alle saugut verstehen. Die Musikersuche lief dann aber auch immer  zufällig ab, im Grunde haben wir uns alle erst nach und nach auf der Straße kennengelernt, außer Marcus (seit 2021 am Bass), den kannte ich schon ne kleine Ewigkeit und wusste der Typ hat nen starken  Musikgeschmack und kann zocken.

Worauf lag der Fokus als ihr begonnen habt an dem Album zu arbeiten? Worin unterscheidet es sich zu früheren Aufnahmen? Nennt uns 3 Dinge die euer neues Album zu etwas Besonderen machen.

Der Fokus liegt immer darauf Songs zu schreiben die rund sind, zu denen wir selbst zu hundert Prozent stehen und die uns selbst auch komplett abholen. Erst wenn man im Proberaum steht, neue Ideen  spielt und dazu jeder wie blöde bangt wissen wir, das taugt was. Die Hauptunterschiede zur EP sind vor allem mit den Besetzungswechseln zu erklären. Am Album haben Marcus (Bass) und Andre (Drums)  neu mitgewirkt. Die Platte ist auf jeden Fall brachialer und etwas schneller geworden als der Vorgänger. Ansonsten hat sich unser Sänger Randy auch gut weiterentwickelt und den Songs noch die richtige Portion Dreck verpasst.

Was wolltet ihr mit der Wahl eures Bandnamen ausdrücken, standen auch andere Namen zur Auswahl? Was hat euch dabei bestärkt, Bücher oder besondere Filme?

Es war vor allem wichtig einen Bandnamen zu finden, der noch nicht 5 mal existiert. Anfangs stand noch PLISSKEN im Raum, inspiriert vom Film „Die Klapperschlange“ (von dem auch der Song „Nightcrime“  handelt). Aber da gabs auch schon Bands mit dem Namen. Ansonsten fanden wir diese Wortschöpfung aus „Sin“ und „Vintage“ verdammt cool, weil uns das auch treffend beschreibt.

Sind euch Vorbilder wichtig? Haben bestimmte Musiker & Bands euch in irgendeiner Weise beeinflusst, wenn ja welche wären das? Wenn es diese musikalischen Ziehväter bei euch nicht gibt, was ist es dann?

Randy und ich haben die Band ja ins Leben gerufen und der kleinste gemeinsame Nenner ist auf jeden Fall AC/DC. Das sind für uns mit die Größten, was nicht nur die Musik und die Performance, sondern  auch die ganze Attitüde angeht. Für Randy spielen auch ROSE TATTOO eine gewaltige Rolle, welche ja auch einen ähnlichen Charakter haben. Für mich zählen natürlich neben den Legenden wie MAIDENPRIEST, SAXON auch absolute Underground Heavy Bands wie MERCY, MENDES PREY oder SATANIC RITES zu den Einflüssen. Ähnlich ist es bei Andre, der aber auch genau wie Marcus noch ne  ordentliche Kante old School Black und Death Metal Worship mit ins Spiel bringt.

Erzählt uns auf was legt ihr beim Songwriting besonderen Wert? Wie entstehen eure Songs, wer von euch ist dabei insbesondere beteiligt?

Die Grundideen schleppe ich an. Meistens entstehen beim Jammen oder einfach kurz nach dem Hören von anderen Bands die Riffs, die ich dann zusammenfüge und auch schon als kleine Demos  aufnehme. Entweder lass ich die Riffs dann von Randy abnicken oder arbeite schon mit Andre direkt weiter daran. Wichtig ist vor allem, dass die Songs rund und nicht einfach nur eine Aneinanderreihung von Ideen sind, in denen wir zeigen wollen, wie krass wir spielen können. Dabei dürfen vor allem zwei Sachen nicht fehlen: Energie und Gefühl.

Daran anknüpfend, was sind die Themen, die euch in lyrischer Hinsicht beschäftigen, woraus zieht ihr dabei eure Ideen? Gibt es Texter und Autoren, die euch dabei besonders  imponieren?

Inspiration ziehen wir vor allem aus dem alltäglichen Leben. Wir wollen keine lyrischen Wunder vollbringen, sondern einfach nur ehrliche Texte über Freiheit und Rock'n'Roll schreiben. Heavy Metal von der  Straße für die Straße. Auch motivierende Themen finden oft Einzug, wie bei „Burning up the Night“ oder „Escape the Scythe“. Dabei geht’s vor allem darum, an sich selbst zu glauben und Kraft aus dem zu  ziehen was einem selbst am wichtigsten ist.

Wo fand euer erste und auch beste Auftritt statt? Bevorzugt ihr eher Club oder Festivalauftritte? Welche wären das? Und wieso eigentlich?

Unser aller erster Auftritt fand im kleinen Rahmen auf einer Hochzeit statt, nur um erstmal zu gucken wie wir uns überhaupt vor Leuten präsentieren und wie die Nummer ankommt. Danach ging es aber  schon direkt mit größeren Festivalshows auf dem Heavy Rock Total (Leipzig) und dem Heavy Metal Thunder (Pisek) weiter, was verdammt starke Gigs waren! Aber vor allem auch kleinere Shows wie unser Release Gig der EP im Dresdner Ostpol oder erst kürzlich die Album Release Show im Black Label (Leipzig) waren mehr als mächtig. Auch wenn nicht allzu viele Leute am Start sind und die Location eher  klein ist, geben wir trotzdem 200 Prozent und spielen, als würden wir eine Arena zerlegen. Die Energie von der Band aufs Publikum übertragen, darum geht es, egal wann und egal wo.

Gibt es Bands, mit denen ihr gern mal auf Tour gehen würdet? Und falls euch ein Veranstalter mal buchen möchte, was müsste er dafür auf die hohe Kante legen?

Am coolsten wäre es ein Package mit Bands aus der nächsten Umgebung zusammenzustellen. Zusammen mit unseren Kumpels von ACID BLADE, FIRMAMENT, PROWLER, LEOPRENE oder PURSUIT würden wir auf jeden Fall jede Steckdose zum Qualmen bringen! Für Buchungsanfragen stehen wir auf jeden Fall offen und da wir noch am Anfang unserer Karriere stehen schlagen wir preistechnisch immer  250-300 Taler vor.

Was ist das Besondere an eurer Metalszene, in Eurer Heimatstadt? Welche Clubs oder Bands gibt es bei Euch, die man sich unbedingt merken sollte?

Das Coole ist, dass es keine Art Wettkampf oder so einen Mist gibt. Alle Bands unterstützen sich gegenseitig, sei es mit Konzertbesuchen oder durch Aushelfen, falls mal was schiefläuft mit Equipment  oder Sonstigem. Die Bands dir wir euch ans Herz legen sind dieselben mit denen wir gerne mal für ne ordentliche Tour unterwegs wären, siehe vorige Frage!

Nach dem aktuellen Release, was sind eure Pläne?

Seit Ende 2022 haben wir mit Chili auch den perfekten Dude für die zweite Gitarre gefunden. Jetzt heißt es, so oft wir können, live zocken, um die neue Platte zu promoten und gleichzeitig auch an neuen  Ideen arbeiten. Mit Chili klappt das auch richtig gut, eine Platte muss deswegen auf jeden Fall noch kommen!

Zum Abschluss, ihr könnt ein paar letzte Worte an unsere Leser richten.

Danke auf jeden an alle Heavy Metal Maniacs, Beerdrinkers and Hellraisers für den geilen Support durch Merchkäufe oder bangen auf unseren Gigs! Ohne euch würde das Ganze nur halb so viel Spaß machen! Wir sehen uns on the Road!! In Hellfire we are bound.


MAIK

Interviewpartner: Julez (Gitarre)



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