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ARAN ANGMAR – Ordo Diabolicum (2025)
(9.429) Clemens (8,5/10) Black Metal

Label: Soulseller Records
VÖ: 21.03.2025
Stil: Black Metal
Es ist schon eine kleine Weile her, dass ich ein Review damit begonnen habe, wie die Arbeit hier bei Zephyr’s Odem mir etwas völlig Geniales und Unbekanntes auf den Rezensionstisch gespült hat. Aber heute ist es mal wieder soweit, und die Rede ist vom dritten Longplayer „Ordo Diabolicum“ der griechisch-italienischen Band ARAN ANGMAR. Black Metal steht als grobe Genre-Einordnung drauf – würde ich aber so nicht unbedingt allein stehen lassen, da es hier durchaus auch leicht deathig und gut melodiös zugeht. Aber als grober Richtungsweiser bzw. zur Benennung des Fundaments passt es natürlich.
Die südeuropäische Kombo hat nämlich ein gutes Händchen für dunkle Melodien und schnelle Black-Metal-Parts, die aber auch mit rhythmischen, melodiösen und teils sogar Death-Metal-lastigen Riffs einhergehen. Soweit, so mittlerweile bekannt – und auch nicht unbedingt etwas Neues. Aber gerade in den Melodien und im Flair des Ganzen schwingt eine leicht geniale Mittelmeer-Aura mit, und genau das macht ARAN ANGMAR besonders. Das liegt zum einen an den ortstypischen Instrumenten, die man bei „Primordial Fire“ zu hören bekommt, aber noch viel mehr an dem unverkennbaren hohen Frauengesang, der beispielsweise beim Opener „Dungeons Of The Damned“ zu hören ist. Schade eigentlich, dass dieses Stilmittel nicht konsequent durchgezogen wurde. Es muss zwar nicht immer eine weibliche Stimme dabei sein – sonst würde der besondere Effekt verloren gehen –, aber ein, zwei Titel mehr hätten dem Album gutgetan, um diesen Alleinstellungsfaktor stärker herauszuarbeiten.

Für mich ist das eine vergebene Chance. Wie oft sind Bands auf der Suche nach dem gewissen Etwas und finden es nie? Hier habe ich eine Truppe, die es gefunden hat – sich aber scheinbar noch nicht traut, es voll auszureizen oder sich dessen einfach nicht bewusst ist. Sehr schade. Die übrige Musik, also die Songs in Bezug auf Komposition und Umsetzung, ist wirklich gut gemacht und erinnert dabei zurecht an BEHEMOTH („Crown Of The Gods“). Dennoch könnte die Band eigenständiger sein und stärker aus dem Schatten der Masse an vergleichbaren Acts heraustreten – wenn sie sich nur konsequent auf ihre eigenen Stärken konzentrieren würde.
Auch vom Sound her erklingt das Ganze wirklich ordentlich druckvoll und kräftig. Die Produktion ist genau so klar, wie es nötig ist, um Präzision und Atmosphäre zu gewährleisten. Dazu ein passendes Cover – hach ja, es hätte wirklich ein 10/10-Punkte-Ding werden können! Ich hätte es der Band wirklich gegönnt, aber ich denke, da wäre noch mehr gegangen. 8,5 Punkte bekommt die Truppe aber dennoch, und ich rate jedem, der bis hierhin gelesen hat: Hört einfach mal rein! Die Platte – und die Band – hat was! Und es macht definitiv Spaß, sich das anzuhören.
Anspieltipps:
🔥Dungeons Of The Damned
🎸Primordial Fire
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Dungeons Of The Damned
02. Aeon Ablaze
03. Ordo Diabolicum
04. Helel ben-Sahar
05. Crown Of The Gods
06. Chariots Of Death
07. Primordial Fire
08. Vae Victis