Die Schweden Ghost (Ghost B.C. für die USA) bitten wieder zum okkulten Tanz. Und das ist ein toller Tanz geworden. Mit Infestissumam beweisen die immer noch unbekannten Musiker, dass ihr Debüt Opus Eponymus keine Eintagsfliege war.
Los geht's mit Chorälen im Introsong, dann setzen die Gitarren ein und es geht in den zweiten Song Per Aspera Ad Inferi. Secular Haze startet mit Kirchenorgeln die wie Kirmesmusik klingen, aber von einer satanischen Kirmes. Jetzt fällt auf das die Songs eingängiger, sogar poppiger geworden sind. Sie bleiben im Ohr hängen und lassen einen nicht mehr los. Das komplette Album umschmeichelt einen wie es der Teufel machen würde. Trotzdem gibt es genug Abwechslung, zum Beispiel durch den Orgeleinsatz oder Choralgesang. Ghuleh / Zombie Queen erinnert mich mit seinen Keyboardsounds sogar an Horrorfilmsoundtracks. Auf die Spitze getrieben werden die 'poppigen' Melodien in Jigolo Har Megiddo, Body and Blood und Idolatrine. Aber das Ganze im positiven Sinne.
Die Gitarristen dürfen hier und da mal ein Solo einstreuen, der Drummer fügt sich perfekt in die Songs ein. Die Produktion ist klar und spendiert dem Album einen angenehmen warmen Klang. Fehlt noch der Gesang. Papa Emeritus I hat ja sein Mikro an Papa Emeritus II weitergegeben. Und auch der macht seine Sache richtig gut. Er hat eine schöne klare Stimme, kann aber auch eindringlich flüstern oder beschwörend klingen.
Wer mit Ghost bis jetzt nichts anfangen konnte, der wird auch hier nicht fündig. Alle anderen: ZUSCHLAGEN!!!
Anspieltips: Secular Haze, Ghuleh /Zombie Queen, Year Zero, Monstrance Clock
Bewertung: Besessene 9 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Infestissumam
02. Per Aspera Ad Inferni
03. Secular Haze
04. Jigolo Har Megiddo
05. Ghuleh / Zombie Queen
06. Year Zero
07. Body and Blood
08. Idolatrine
09. Depth of Satan's Eyes
10. Monstrance Clock