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LOTAN – Yetzer Hara (2025)

(9.741) Maik (9,0/10) Blackened Death Metal


Label: Emanzipation Productions
VÖ: 15.08.2025
Stil: Blackened Death Metal






Nach ihrer selbstbetitelten Debüt-LP vor zwei Jahren werfen die Dänen von LOTAN nun ihr zweites Langrillenmonster in die Waagschale, und, Mannomann, was für ein wutentbranntes Hassfeuerwerk die Kerle da fabrizieren. „Yetzer Hara“ nennt sich das Gerät und selbiges segelt einen harten Kurs zwischen Black und Death Metal. Es scheint geradezu, als hätten MARDUK, BELPHEGOR und BEHEMOTH ein unheiliges Kind gezeugt und es LOTAN genannt. Und dieses Kind schickt sich an, ihren genetischen Vorfahren die eine oder andere Scheibe Wurst vom Brot zu ziehen.

Dabei brettern die Dänen nicht einfach nur brutal drauflos, sondern würzen ihren aggressiven Sound mit melodischen Einsprengseln und gelegentlichen Dissonanzspielereien. Heraus kommt eine äußerst aggressive, bösartige Soundwand, die einerseits gewaltig auf die Kacke haut, andererseits fies an den Synapsen herumsägt und das Ganze mit einem hasserfüllten Gesang würzt. Das Riffing wildert meist im schwarzmetallischen Wald, auch die Produktion malt tiefschwarze Klangwelten auf die Gehörgänge. Das gesamte Album ist eine gewaltige Ansammlung von Wut, Boshaftigkeit und abgrundtiefer Verachtung. ‚Unser Sound ist eine Waffe.‘, so die Band selbst, ‚Geschmiedet in Wut, gerichtet gegen die Marionettenspieler, die von Spaltung und Verfall leben. Das, finde ich, bringt die Mucke auf „Yetzer Hara“ perfekt auf den Punkt.

Und auch textlich sehen sich LOTAN in der Pflicht, den Fokus auf die Mißtände in der Gesellschaft zu richten und Ideologien jeglicher Art rücksichtslos die Maske vom Gesicht zu reißen. Die Band sieht sich selbst als eine Art zerbrochenen Spiegel, der die Verzerrungen der Welt reflektiert. Im Vordergrund steht die Musik, welche gnadenlos und brutal auf das Gehör trifft, beschäftigt man sich zudem noch mit den Lyrics, bahnt sich außer der explodierenden Aggression auch eine beklemmende und erschütternde Erkenntnis ihren Weg. Da is kein Platz mehr für beschönigende Gedanken und Flucht vor der Realität.

LOTAN reißen den Schleier der Verblendung von den Augen der Menschen, und das machen sie nicht mit ruhiger Argumentation und Güte, sondern gewürzt mit ein paar saftigen Ohrfeigen, welche durch die aggressive Musik verteilt werden. „Yetzer Hara“ ist ein wütendes Album, mit wütenden Texten und wütendem Gesang.  

Dabei bewirkt die Mischung aus Raserei und Abwechslung, dass die Zeit beim Anhören wie im Fluge vergeht. Gleichzeitig mit brachialer Gewalt auch noch unterhaltsam und kurzweilig zu sein, ist eine bemerkenswerte Leistung. Die alten Schergen wie die schon erwähnten MARDUK, BEHEMOTH und BELPHEGOR, aber auch jüngere Combos wie bspw. HATE müssen sich in Zukunft wohl auch an LOTAN messen müssen. Und die haben die Messlatte nicht gerade tief aufgelegt.

Anspieltipp: „Scorched Tyranny“, „Crown Of Rope“ und „Righteous Fury“


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Minenwerfer
02. Scorched Tyranny
03. Omnicide Manifest
04. Crown Of Rope
05. Incantation Of Hatred
06. Heksenat
07. Violent End
08. Righteous Fury



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