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MARTYR – Dark Believer (2025)

(9.739) Maik (8,0/10) Heavy Metal


Label: ROAR/Rock of Angels Records
VÖ: 15.08.2025
Stil: Heavy Metal






Bei den ersten Klängen dachte ich zunächst: IRON MAIDEN? Doch dann wandelte sich der Opener des Albums zu einer gediegenen Power Metal- Granate, die sich gewaschen hat. Doch ich greife vor. Die Platte, um die es hier geht, heißt „Dark Believer“ und stammt von der niederländischen Band MARTYR.

Diese hatte sich ursprünglich schon im Jahre 1982 gegründet, zwei Alben herausgebracht und sich dann letztendlich im Jahre 1989 aufgelöst. Mitte der 2000er Jahre haben sich Axtschwinger Rick Bouwman und Sangeskünstler Robert Van Haren gesagt, dass da noch einige Metallergenicke in Wallung zu bringen sind, und reformierten die Band mit neuen Mitgliedern. Seitdem war die Combo fleißig und schmeißt nun das mittlerweile sechste Studioalbum auf den Markt.

Und da bin ich wieder beim Opener des Albums. „Darkness Before Dawn“ heißt das Teil und beginnt, wie gesagt, mit MAIDENeskem Sprechgesang, bevor dann episch gewaltig losgerockt wird. Es scheint, als hätte die Lage der Niederlande, so zwischen England und Deutschland, auch musikalisch eine Melange verursacht, denn MARTYR stehen irgendwo zwischen NWOBHM und Teutonenmetal. Das geht ziemlich cool ab und macht Lust auf mehr.

Der schon vorher als Single ausgekoppelte Titeltrack wirft dann etwas Sand ins Getriebe. Nicht im schlechten Sinne, nur präsentieren sich die Jungs hier etwas komplexer und fügen eine leicht progressive Note hinzu, insbesonders in den etwas vertrackten Gesangslinien. Dadurch zündet der Song nicht gleich beim ersten Male und benötigt ein paar Durchläufe mehr. Zumindest bei mir. 

Dadurch kommt allerdings wenigstens eins nicht auf: Langeweile. Vor allem, weil MARTYR ihre Songs nicht auf äonenhafte Spielzeiten ausdehnen. Und mit dem folgenden „Wrath Of The Fallen“ wird auch gleich wieder fett losgerockt. Ein Track im Fahrwasser von JUDAS PRIEST, der schön mit Vortrieb agiert und das Tempo wieder etwas anzieht, ohne in Raserei zu verfallen.

„Cemetery Symphony“ macht dann seinem Namen alle Ehre, denn hier wird mal etwas der epische Bombasthammer aus der Truhe geholt, allerdings ohne ihn mit zuviel Glitzerkram zu überladen. Gerade die Temposteigerung in der Mitte zieht ordentliche Schneisen ins Synapsengestrüpp. Zum Ende hin wird es dann ein wenig frickelig, besonders gesangstechnisch.

Abwechslung ist Trumpf, und so wird mit „Insidious“ nun mal etwas auf die Tube gedrückt. Ein Track, der an die treibenden Songs von JUDAS PRIEST oder GRAVE DIGGER erinnert. Wie ich schon sagte: NWOBHM/Teutonenmetal- Mix. Der Wechsel zwischen schnell und langsam scheint geplant, denn nun wird es wieder etwas getragener.

„The Weight Of Words“ hat nicht nur einen gewichtigen Titel, sondern kommt auch schwer aus den Boxen gewalzt. Der Song ist nämlich eine Epic Doom Hymne vom Feinsten, und würde Bands wie SPIRITUS MORTIS oder gar CANDLEMASS auch zur Ehre gereichen. Das opulente, doch nicht überladene Arrangement tut sein Übriges.

Dann wird es natürlich wieder Zeit, etwas Gas zu geben, was MARTYR mit dem nun erschallenden „Venoms Scent“ auch tun. Hier gibt es wieder fett auf die Zwölf, treibende Riffs, flirrende Soli laden ein zum senkrechten Kopfschütteln.

Auch „Harvest Of Souls“ geht gut ab, gute Mischung aus traditionellem Heavy Metal und neuerem Power Metal mit ein paar epischen Schnörkeln. Der Song zieh sich dann etwas gegen Ende. Das Finale bestreitet dann „Legions Of The Cross“, bei dem MARTYR dann wieder alle Register ziehen. Ein episches Werk, welches mit schnellen Parts ebenso aufwartet, wie mit Epic, Wucht und teilweise ein wenig Progressivität. Der Song stellt einen würdigen Abschluss dar. Ich würde mir wünschen, IRON MAIDEN würden mal wieder solche Songs schreiben. 

Letztlich ist das sechste Album der Niederländer ein recht fettes Brett geworden, welches durchaus in der Lage ist, sowohl die alten Heavy Metal-Säcke abzuholen als auch die Anhänger neuerer Epic Power Metal- Kommandos. Das Album braucht ein, zwei Durchgänge und wird sicher auch nicht in die Phalanx der Meilensteine aufsteigen, aber Spaß macht die Mucke auf jeden Fall. „Dark Believer“ ist kein ‚Must Have‘, aber definitiv ein ‚Nice To Have‘. 

Anspieltipp: „Insidious“ und „The Weight Of Words“


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Darkness Before Dawn
02. Dark Believer
03. Wrath Of The Fallen
04. Cemetery Symphony
05. Insidious
06. The Weight Of Words
07. Venoms Scent
08. Harvest Of Souls
09. Legions Of The Cross



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