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MONOLIYTH – He who kills (2025)

(9.736) Olaf (8,5/10) Death Metal


Label: DIY
VÖ: 22.08.2025
Stil: Death Metal






Wenn man denkt, Australien wäre nur für Kängurus, AC/DC und Waldbrände gut, dann kommt eine Band wie MONOLIYTH daher und schlägt einem mit einem Grinsen sämtliche Zähne aus dem Schädel. Heute ist also Australia Day, Part II – nach den Bengal Tigers wird’s nun richtig hässlich. Und das meine ich als größtmögliches Kompliment. Denn mit He Who Kills liefern MONOLIYTH nach unfassbaren 18 Jahren Funkstille ein Album ab, das so brutal, kalt und technisch wie ein chirurgischer Bohrer auf Crystal Meth klingt.

Gegründet 1998 in Melbourne vom Gitarristen Mick Barr, waren MONOLIYTH lange eher ein Geheimtipp – auch weil die Veröffentlichungsmoral irgendwo zwischen Tool und W.A.S.P. liegt. Ein Demo (1999), dann das Debüt Origins of Iniquity (2007), und dann... war erst mal 18 Jahre Urlaub angesagt. Vielleicht war man im Outback verloren, vielleicht hat man sich einfach Zeit gelassen – man weiß es nicht. Fakt ist: Mit He Who Kills kehren die Australier zurück, als wären sie nie weg gewesen – und zeigen dabei so ziemlich jeder „jungen“ Tech-Death-Band den blutbespritzten Mittelfinger.

Musikalisch agieren MONOLIYTH irgendwo im magischen Dreieck zwischen Psycroptic, Suffocation und Nile. Die Riffs sind eine Demonstration rhythmischer Dominanz, mal hektisch zersägt, mal grooveorientiert und wuchtig, aber immer technisch, präzise und messerscharf. Jake Mackins Bass knarzt nicht nur als Fundament, sondern bekommt Raum, um Akzente zu setzen – eine wohltuende Ausnahme im Genre. Tim Wrights Drumming? Die Hölle auf zwei Beinen. Zwischen kontrollierten Blasts und abrupten Breaks trommelt er, als wolle er ein Erdbeben beschwören.

Das gesamte Album fühlt sich an wie ein einziger Ausbruch. Kein Platz für Hoffnung, keine Pausen zum Durchatmen. Der Titeltrack He Who Kills ist dabei nicht nur Namensgeber, sondern Manifest: Ein Monument an erbarmungsloser Energie. Auch Endless Bleeding und Excised Unborn zeigen exemplarisch, wie man Brutalität und Struktur in Einklang bringt, ohne in beliebiges Geknüppel abzurutschen.

Andrew Parkinson röchelt, schreit und keift sich durch die Songs wie ein in Rage geratener Wombat, der von inneren Dämonen zerfressen wird. Parkinson ist dabei keine Wanderdüne des Grunts, sondern ein echtes Biest. Seine Stimme pendelt zwischen tiefstem Growl und angepisstem Midrange, klar verständlich und doch unmenschlich genug, um Angstträume zu fördern. Er brüllt nicht nur, er verleiht dem Album einen Charakter – und der ist alles andere als freundlich.

Das Beste: Die Produktion. Megahart. Eine Wand. Alles klingt ausgewogen, brutal, technisch, aber nie zu klinisch. Man hört jedes Detail, ohne dass das Gesamtbild leidet. Eine Rarität im modernen Death Metal, wo oft Lautstärke über Substanz regiert. Hier ist alles auf den Punkt – und das mit einem Sound, der sowohl Old-School-Fans als auch Tech-Freaks das Genick knacken lässt.

Bleibt die Frage: Warum nur zwei Alben in fast drei Jahrzehnten? Vielleicht, weil es keinen zweiten Frühling braucht, wenn der erste schon alles niederbrennt. Vielleicht auch, weil man lieber selten, aber dafür nachhaltig die Schädeldecke lüftet. Und das gelingt MONOLIYTH mit He Who Kills mühelos.

MONOLIYTH liefern mit He Who Kills ein Comeback, das nicht um Erlaubnis fragt, sondern gleich mit der Tür ins Gesicht fällt. Wer auf technischen Death Metal steht, der gleichzeitig brutal, intelligent und ohne modischen Überbau auskommt, wird hier mit offenen Armen empfangen – und dann gnadenlos gegen die Wand geschleudert. Eine Scheibe, so roh wie Krokodilfleisch und so effektiv wie eine Bohrmaschine im Schädel. Bleibt zu hoffen, dass das nächste Album keine 18 Jahre braucht. Aber wenn doch: Mit so einem Output darf man sich Zeit lassen.

Anspieltipps:
🔥Endless Bleeding
💀Excised Unborn
🎸He Who Kills


Bewertung: 8,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Rise of the Annihilated
02. Paradox
03. Sanity unraveled
04. Endless bleeding
05. The killing Floor
06. He who kills
07. Excised Unborn
08. To Sever…ist o savor 



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