Label: The Sign Records
VÖ: 01.09.2017
Stil: Heavy Metal / Classic Rock
Linköping / Schweden 2012
Das klingt auf den ersten Ton hin eigentlich etwas überholt, ohne besondere Spitzen. Jedoch zeigen Night mit ihrem neuen Album „Raft Of The World“, dass man zurückgehen kann, zurück in ältere Konzeptionen. Die Schweden sind dabei, wie bereits bei den Vorgängeralben gewiss auf den Spuren des New Wave of British Heavy Metal unterwegs und versetzen ihre Befürworter sicher zurück in diese grandiose Gründerzeit des Heavy Metal. Wohlmöglich aber ein gewagtes Unterfangen, erinnert man sich doch gerne an die Helden aus jener Zeit und muss sich einem Vergleich dann auch stellen.
Wo fange ich an, wo höre ich auf? Was Night zunächst zu Gute gehalten werden sollte, ist die stringente Verfolgung ihrer Interpretation dieses Genres. Man darf hierbei allerdings nicht den Fehler machen und Äpfel mit Birnen vergleichen, denn das würde wiederum definitiv schiefgehen. Was sind die markanten Stellen auf der Scheibe bzw. woran kann man sich reiben. Allen voran sind die Vocals von Oskar Andersson zwar sehr prägnant, mit zunehmender Spieldauer jedoch meine ich zu hören, dass er in der Auslegung seines Beitrages den Songs Leben einzuhauchen, doch ziemlich festgelegt ist. Ich wünschte mir bei einem Sänger mit solch eigentlich guten Anlagen mehr Kreativität, mehr Wagnis, mehr Ausdruck und Power. Es klingt für mich insgesamt zu brav. Zu schnell sind häufig die gleichen Muster, die gleiche Modulation zu hören. Und leider begleitet dies beinahe jeden Song.
Rein musikalisch gehen die Arrangements auch hier scheinbar einer bestimmten Vorgabe nach, wie wenn es so klingen muss und man davon nicht abweichen dürfte. Den Songs fehlen mir für meinen Geschmack gewisse Ausreißer. Gerne dürften Tempiwechsel in den Songs selbst oder aber auch generell in der Folge zur Abwechslung der Titelauswahl beitragen.
Jetzt habe ich fast ausschließlich nur Reibungspunkte aufgezeigt, was Night und dem Album „Raft of the World“ in seiner Gänze sicher nicht gerecht wird. Ich hatte es bereits erwähnt, hervorzuheben ist die Stringenz ihrer Kompositionen und die Tatsache, dass man das Album trotz meiner Rezension sicher ohne große Gefahren anhören kann.
Anspieltipps: „Surrender“ und „Winds“
Bewertung: 6,3 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Fire Across The Sky
02. Surrender
03. Under The Gallow
04. Omberg
05. Time
06. Strike Of Lightning
07. Winds
08. Coin In A Fountain
09. Where Silence Awaits