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NOSTURAACK – Tolas (2020)

(6.708) Maik (8,0/10) Black Metal


Label: DIY
VÖ: 11.12.2020
Stil: Black Metal

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Normalerweise sind Veröffentlichungen von ZO-Mitarbeitern ja Chefsache. Aber da Darth Olaf sich nicht so berufen für Black Metal fühlte, hat er redaktionsintern nach einem kompetenten und schreiberisch versierten Redakteur gesucht, der sich der EP von NOSTURAACK annehmen könnte. Leider hat er keinen gefunden, und somit wurde ich freiwillig gemeldet. Aber das sehe ich nicht tragisch, denn immerhin habe ich in den über zwei Jahren bei ZO noch keine Zeit gefunden, mich mit dieser Band zu befassen, und so bin ich nicht undankbar für diese Gelegenheit.

Nach der 2017er LP hat die Schweriner Schwarzmetallkapelle nun eine EP namens „Tolas“ aufgenommen, die dem düsteren Jahr nun noch eine musikalische Untermalung verleiht. Die Band orientiert sich dabei nicht wirklich an den angesagten Black-Metal-Unterstilen. Man findet also weder bombastische Sinfo-Orgien, noch Grottensound und auch keine Anbiederung an den mittlerweile arg grassierende „Post“- Black Metal.

NOSTURAACK orientieren sich meiner Meinung nach eher am traditionellen BM, dabei lassen sie hauptsächlich das Midtempo regieren, und wechseln nur ab und an in schnellere Gefilde, ohne auch da in haltlose Raserei zu verfallen. Die Gitarren sind genretypisch gestimmt, allerdings, im Gegensatz zu den Epigonen aus den frühen Neunzigern, kann man auch einen Bass hören. Das Schlagzeug ist meines Erachtens ein wenig zu dominant abgemischt, aber da der Drummer ein recht variables Spiel an den Tag legt, ist das nicht weiter tragisch.

Kommen wir zum Gesang. Vokalistin Zoi hat ein bösartiges Singorgan, welches sie auch , im Rahmen schwarzmetallischer Grenzen recht variabel einzusetzen weiß, vom desolaten Krächzen bis zum aggressiven Keifen ist alles vertreten, was die düstere Stimmung der Mini-LP unterstreicht.

Jetzt habe ich genug über die Werkzeuge gefaselt, also sollte ich auch mal etwas über das Endprodukt verlauten lassen. Wie gesagt, agieren NOSTURAACK eher im Midtempobereich, wechselt zwischendurch mal in ruhige, fast simple Phasen, und zieht auch mal ordentlich am Gasgriff. Dabei werden teilweise etwas dissonant angelegte Riffs produziert, wie im Song „Shadow“, doch zumeist sägt die Gitarrenfraktion recht urtypisch durch das Gelände. Das erzeugt eine düstere, desolate und spürbar kalte Atmosphäre, die zum gerade grauen und feuchtkalten Wetter passt wie die Axt in den Wald.

Auch textlich gelingt es der Formation, Abwechslung zu bieten. Stellt „Dawn Of The Black Sun“ eine graue Dystopie dar, streift „Silence Will Fall“ das Doctor-Who-Universum (was mich als Fan der Serie natürlich freut). Witzigerweise, obwohl ich ja deutschsprachigen Texten im Metal, besonders im Black Metal, oft etwas distanziert entgegensehe, ist das in deutscher Sprache gesungene „Monotheist“ mein favorisierter Track auf der Scheibe. Dieser Gitarrenlauf, der den Chorus untermalt, ist einfach zu geil. Den müsste man eigentlich nur noch megalaut hören. Leider geben meine PC-Boxen nicht genug her.

Gut, langer Rede kurzer Sinn: NOSTURAACK haben hier ein schwarzmetallisches Werk auf die Menschheit losgelassen, welches sich wohltuend von modernen Trends fernhält. Es ist weder ein glattgelutschtes Sinfonieopus noch schrottiges Gekloppe. Vielmehr baut die Band viele Ideen in die Songs ein, die es beim ersten Durchhören vielleicht nicht sofort auf die Fave-Liste schaffen; doch wächst die Scheibe mit jedem Durchhören, da man immer wieder etwas Neues zu entdecken scheint, und die unterschiedlichen Stilelemente sich immer besser in den Gesamtsound integrieren.

Anspieltipp: „Monotheist“


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


Tracklist:
01. Dawn of the black sun
02. Before the battle
03. Silence will fall
04. Monotheist
05. Shadow




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