Label: Gain (Sony Music)
VÖ: 12.11.2014
Stil: Rock/Alternative/Metalcore
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Etwas Neues aus Schweden, was kann das nur wieder sein? Möglicherweise endlich ein innovatives System eines großen schwedischen Möbelherstellers um Schallplatten vernünftig aufbewahren zu können? Weit gefehlt, denn aus dem schönen Helsingborg werden wir dieser Tage von einem Quintett namens Outtrigger mit ihrem kommerzlastigen Debütalbum „The last of us“ angenehm überrascht. Das die Band in diesem Jahr bei der landeseigenen Halbfinalvorauswahl für die Teilnahme am Eurovision Song Contest mit dem Song „Echo“ auf der Bühne stand, sollte dabei nicht unerwähnt bleiben. Im eigenen Land ist ein gewisser Bekanntheitsgrad also längst erreicht.
Mit der EP „Untestified Revolution“ aus dem Jahr 2010 und der noch brandaktuellen EP „Echo“ aus dem Frühjahr wurde der Weg für den Release des ersten Longplayers bestens vorbereitet. So finden wir z.B. „Superman is dead“, die erste Singleauskopplung, nicht nur auf der aktuellen EP, sondern auch als Opener auf dem aktuellen Album wieder. Eine gute Wahl, so zeigt sich gleich mit welcher Dynamik und Kreativität die Jungs soundtechnisch agieren. Auffällig erscheint die ungemein melodische Grundhaltung und der glasklar anmutende Leadgesang von Simon Peyron, der im Verlauf des Albums zunehmend an Intensität und Wirkung gewinnt. Kleine technische Spielereien gehören indes ebenso zum Repertoire der Schweden wie großartig arrangierte Riffs, gelegentliche Growls und mehrstimmige Refrains. Einen dieser großartigen Refrains bekommen wir in dem geradlinig und amerikanisch angehauchtem „No excuses“ zu hören.
Das Album „The last of us“ lässt sich im Ganzen nur schwerlich in eine Schublade stecken, bedienen sich die fünf Jungs doch verschiedenster Facetten des Modern Metal. Songs wie das besagte „Echo“ oder „You left as you came“ sollen dabei nur als Beispiel für die enorme Zugänglichkeit genannt sein, zumal der Ohrwurmcharakter in jedem der zehn Songs zu finden ist.
So begleiten weibliche Backing Vocals die Ballade „Awaken me“, eine akustische Komposition die ansonsten wenig Glanz verbreitet. Midtempo Kracher wie das herrlich unkomplizierte „Colder“, das bewegende „Blame on you“ oder das mit charismatischen Growls versehene „One with the pain“ stellen sich aber allesamt als knackige Highlights heraus. Selbstredend überzeugt der Titelsong „The last of us“ im großen Finale wiederum als einer der vielen herausragend arrangierten Kompositionen mit einer erstaunlichen Leichtigkeit.
Outtrigger liefern mit ihrem Debüt fast durchgängig radiotaugliche Songs ab. Zusammenfassend kann ich dem Album nicht wirklich was schlechtes abgewinnen, und lässt man den Kommerzfaktor mal außen vor, eignet sich die Scheibe bestens um einfach mal geschmeidig im Club abzurocken!
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Superman Is Dead
02. No Excuse
03. World Of Fire
04. Echo
05. You Left As You Come
06. Awaken Me (Acoustic)
07. Colder
08. Blame On You
09. One With The Pain
10. The Last Of Us
OUTTRIGGER (2014)
"The last of us" (1.307)
