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PANZERBALLETT "Breaking brain" (2015)

(Florian/10,0)

Review Nr. 2.350
Label: Gentle Art of Music
VÖ: 30.10. 2015
Stil: Jazz Metal, Wellness Death Jazz
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Als im Jahre 2012 die Tour zum damals aktuellen „Tank Goodness“ stattfand, präsentierten die Münchner bereits einen Song vom „kommenden“ Album, „Der Saxdiktator“. Mal ehrlich, wer macht sowas? In der Regel ist ja die Hälfte der Fans noch nicht mal richtig mit dem neuen Material vertraut, wenn es frisch rausgekommen ist, erst recht wenn die Musik so komplex ist wie die von Panzerballett. Was dieses kleine Beispiel jedoch eindrucksvoll belegt ist, das Überforderung stets ein Stilmittel war und einen erheblichen Teil von Zehrfelds Welt ausmacht.

Doch während man zu Zeiten von „Tank Goodness“, vielleicht auch durch den Einstieg von Josef Doblhofer, versucht hat seine Grenzen neu auszuloten, nimmt man Anno 2015 ein wenig den Fuß vom Gas und widmet sich anderen Nuancen des Songwritings. Der vom Euroblast Festival inspirierte Opener mit demselben Titel deutet ganz gut an wohin die Reise auf „Breaking Brain“ geht. Die Anteile der Hauptkomponenten Jazz und Metal haben sich etwas zu Gunsten des progressiven Metals verschoben, die Anzahl der Breaks und verrückten Ideen in einem Song hat sich etwas reduziert und dafür variiert man mehr und näher an den Hauptmotiven.

Abgesehen davon ist Panzerballett immer noch Panzerballett, und wer die Band nicht wirklich gut kennt, dem werden diese marginalen Unterschiede kaum auffallen. Neben Eigenkompositionen wie „FrantiK Nervesaw Massacre“ oder dem „Smoochy Borg Funk“, gibt es natürlich die sogenannten „Verkrassungen“, also Cover Songs die rhythmisch, harmonisch und melodisch so seziert wurden, dass man sie teilweise nicht mehr wiedererkennt. Als Beispiel hierfür sei „Pink Panther“ genannt, an dem man sich auf „Starke Stücke“ schon mal vergangen hatte oder dem allseits bekannten „Mahna Mahna“ Thema, was quasi nur als kurzer Gag zwischendrin fungiert.

Damit wären wir bei einer weiteren wichtigen Komponente, dem Humor. Panzerballett haben einen sehr feinen musikalischen Humor der zwischen den Zeilen klingt wenn die Intention eines Liedes mal wieder invertiert wurde, aber auch eine nerdige Seite die live teilweise an eine Mischung aus Zappa und Helge Schneider erinnert. Wenn „Typewriter II“ sich also konzeptionell Leroy AndersonsTypewriter“ anlehnt, man im Hintergrund Schreibmaschinensamples hört und irgendwann einfach aussteigt, sollte man das Schmunzeln nicht vergessen, denn Überforderung war immer auch ein humoristisches Stilmittel.

Als größte Erneuerung, wenn auch nicht wirklich ganz neu, man denke an die folkloristischen Einflüsse von „The Mediterranean Breeze“, bringt Panzerballett auf „Shunyai“ diesmal indische Folklore ein die von keinem geringeren als Percussion-Legende Trilok Gurtu gespielt wird. Wer den Wellness Death Jazz der Herren in der Vergangenheit zu schätzen wusste, kann hier wieder bedenkenlos zugreifen, ansonsten können Panzerballett weiter als musikalische Mutprobe fungieren, vor allem aber gibt es weit und breit keine Nachahmer oder stilistisch nahe Konkurrenz.

In ihrem Teich des instrumentalen Jazz Metals mit Tenorsaxophon sind sie der einzige große Fisch, weil sie auch auf „Breaking Brain“ weiterhin einzigartig bleiben.

Bewertung: 10 Punkte

01. Euroblast
02. Typewriter II
03. Der Saxdiktator
04. Mahna Mahna
05. Smoochy Borg Funk
06. FranktiK Nervesaw Massacre
07. Shunyai Intro
08. Shunyai
09. Pink Panther

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