PESTNEBEL – Verfall (2025)
(9.616) Maik (8,0/10) Black Metal

Label: Folter Records
VÖ: 29.05.2025
Stil: Black Metal
PESTNEBEL sind eine Band, die ich noch aus meinen seligen Fanzinezeiten kenne. Nach den ersten beiden Alben habe ich die Band aber irgendwie aus den Augen verloren, obwohl sie doch ziemlich regelmäßig Platten veröffentlicht hat. Somit ist das vorliegende Album „Verfall“ schon Nummer sieben auf der Longplayerliste.
Dreh- und Angelpunkt der Band ist immer noch der Pestmeister Tairach, zuständig für Gesang und Gitarre. Seit neuestem ist auch ein weiterer alter Bekannter, den ich aus den Augen verloren glaubte, in der Band. Denn am Bass hantiert auf diesem Album Nyar, der mal bei UNHALLOWED aktiv war, Lesern meines Fanzines (wenn es denn noch welche gibt, die sich an das Schmierblatt erinnern) aber eher mit seinem Projekt GÖTTERDÄMMERUNG bekannt sein dürfte. Wir waren mal einige Zeit in sehr gutem Kontakt, der leider irgendwann im Nirvana verdümpelte.
Aber genug der nostalgischen Schwafelei, kommen wir zur Musik auf „Verfall“. Wer die Energie, die Schwärze und das Ungestüm des frühen deutschen Black Metals vermisst, wird diese Scheibe freudig begrüßen, denn nichts anderes gibt es hier zu hören. Während die Scheibe hier zum vierten Mal läuft, bekomme ich irgendwie Lust, meine alten Black Metal Demotapes mal wieder durchzuhören.
Deutscher Black Metal, der nicht nur die Trademarks weiterträgt, sondern auch soundmäßig die Old-School-Fahne hochhält. Der Sound ist wie zu erwarten höhenlastig und auf dem Gesang ist ordentlich Hall, aber die Chose ist dennoch sauber produziert und trotz der rohen Ausrichtung recht geil. Die Bezeichnung ‚True‘ Black Metal ist hier definitiv angebracht.

Auf Schnörkelei, Bombast und ähnliche Weichspülerzusätze wird nämlich verzichtet, das Augenmerk liegt streng auf traditionellem deutschen Black Metal der Frühzeit. Mir als Fan der ersten Frühneunziger Black Metal-Welle läuft der Kram rein wie Sau. Ich höre zwar schon wieder die Stimmen, die etwas von altbacken erzählen und meinen, PESTNEBEL würden nur alte Klischees aufwärmen. Doch mir gefällt eben gerade das.
Ich stehe nun mal auf dieses Zeug, welches sich modernen Trends verschließt und einfach nur dreckigen Black Metal spielt. Da möchte man sich doch glatt schwarzweiße Schiere in die Fresse pappen und mit Schwert und Axt im Wald posieren. Das mache ich natürlich nicht (mehr), denn ich muss ja Reviews schreiben.
Wer also auf frühen deutschen Black Metal steht, der noch ohne Klunkerkram bösig auf die Fresse kloppt, Bands wie UNGOD (bei denen Tairach ja auch mal gesungen hat) vergöttert, sollte hier unbedingt mal seine Lauschlappen anflanschen. Authentischer kann es kaum noch werden.
Anspieltipps:
🔥Blutweihe
💀Zur Hölle
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Crypts Of Antarctica
02. Blutweihe
03. Night Of The Final Damnation
04. Pestkolonne
05. Tower Of The Necromancer
06. In Feuer Und Blut
07. Zur Hölle
08. Summer Of Suffering