Label: B - Otherside Records / Distroball Productions
VÖ: bereits veröffentlicht
Stil: Metal, Southern-, Blues-, Stoner Rock
POTERGEIST auf Facebook
Abseits der gängigen Schlagzeilen über Griechenland kümmern wir uns heute um die dortige Schwermetallindustrie. Genau genommen geht es um Potergeist, einer 2004 in Athen gegründeten Band, die sich einer Mischung aus Metal, Southern Metal, Stoner Rock und Bluesrock verschrieben hat. In diesem Zusammenhang fällt auch die Bezeichnung Swamp Metal, mit der die Band ihre Musik beschreibt.
„Swampires“ ist das dritte Album der fünfköpfigen Band und während der Name an die Fledermäuse aus Super Mario erinnert, zieren vier kunstvoll in Szene gesetzte Fledermäuse das Albumcover. Auch im Intro sind die Tiere wiederzufinden: Zwei Bandmitglieder halten ein kurzes Gespräch ab und im Hintergrund sind Fledermäuse zu hören. Nachdem einer oder beide auf einem Motorrad wegfahren, beginnt der Song „Swampire“. Und wie der Song beginnt… Nach einem kurzen Intro des Drummers und Plektrumkratzen auf der E-Gitarre geht es mit metaltypischem Riffing los. Satt, nicht zu schnell und modern sind die Fundamente der Songs. Dann kommen die Southern und Stoner Rock Einflüsse zur Geltung und die schweren Rythmuspassagen wechseln sich mit melodischen Riffs ab.
Nach dem fast schon zu überdrehten „Swampire“ wird es klanglich mit „Southern Crown“ etwas ernster. Textlich krönt sich die Band und gibt direkte Lebensweisheiten von sich, wie man es vom Southern Rock halt so kennt.
„Every Time I Break“ legt bei dem Härtegrad nochmal eine Schippe oben drauf. Auch der Gesang geht deutlicher Richtung Shouting/Screaming. Nach zwei Hardrock Songs gibt es nun also richtig Metal modernerer Spielart, zu dem auch das Solo perfekt passt.
Anschließend geht es wieder in melodischere Hardrockgefilde, ja sogar ein Liebeslied ist drin: „Loves Martyr“. Der Sound dieses Songs und die Art, wie es präsentiert wird, machen es zu den eingängigen Stücken des Albums. Der Text driftet dann schonmal in Richtung Kitsch ab: „I’ll lose my job and I will lose my friends because I want to be with you all time.”
Auch eine rockige Ballade, die einen deutlichen Southern Rock Einfluss hat, haben Potergeist mit „Rock Fairy“ in Petto. Der Sound stimmt einen gefühlvoll und tiefgründig. Beim Text beweist der Songwriter S Wamp (Ah, kommt das ganze Thema des Albums von seinem Namen?!) Humor: „Mary Mary, sing this song with me cause I wrote it for you baby, yes I did“.
Insgesamt beweisen die Bandmitglieder ein geschicktes Händchen für Melodien und Rythmen. Diese kombinieren sie gekonnt zu abwechslungsreichen Stücken, die auch alleine für sich stehen können. So besteht die Abwechslung nicht nur stilistisch zwischen den Songs (von Southern Rock Balladen bis zu modernem Metal), sondern auch songintern, indem das Tempo variiert, verschiedene Melodien kombiniert und klanglich Akzente gesetzt werden. Der Gesang deckt hierbei ein Repertoire von gefühlvoll und angeraut bis zu Vollgas beim Screaming ab. Hier sind also der Gesang und die Instrumente stilistisch sehr gut aufeinander abgestimmt. Als Sahnehäubchen oben drauf gibt es dann schließlich die Gitarrensolos.
Ihr seht, ich bin von dem Album wirklich sehr angetan und kann es jedem empfehlen, der etwas mit Hardrock, Metal oder den einzelnen Subgenres und Spielarten, die Potergeist einfließen lässt, etwas anfangen kann.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Intro
02. Swampire
03. Southern Crown
04. Every Time I Break
05. Loves Martyr
06. Rock Fairy
07. Hope
08. Kings Army
09. The Time Has Come
10. Outro
POTERGEIST (2015)
"Swampires" (1.596)
