Label: Massacre Records
VÖ: 22.05.2020
Stil: Hard Rock
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Entweder werde ich wirklich so langsam zum Schweizbeauftragten bei Zephyr’s Odem, oder die Eidgenossen haben zum großen Angriff auf die Metalwelt geblasen. Derzeit schießen die Alpenländer aus allen Rohren, ob Black, Death, Melodic, Thrash, Power, Heavy Metal oder auch Hardrock…und das fast immer auf hohem Niveau.
THE ORDER beehren uns nun mit ihrem mittlerweile sechsten Studioalbum, auf welchem sie ziemlich heftigen Hard Rock mit starken Streak zum Power Metal zum Besten geben. Mit „The Show“ gibt es erste einmal als Einstand eine flockige Rocknummer, die einen schon auf Party einstimmt. „The Show Is Just For You!“, singt Gianni Pontillo, und die Band lässt auch keinen Zweifel daran, dass sie das ernst meint. Denn im Folgenden geht es doch recht abwechslungsreich zugange. Da ist für jeden was dabei. Etwas vertrackt und verspielt der Titelsong, heavy treibend „Back To Reality“ oder mein Favetrack „No Messiah“, das US-Metal-angehauchte „August In Miami“ mit einem leichten AC/DC-Touch, die wuchtige, BLACK-SABBATH-mäßige Nummer „Where I Come From“, die riffingmäßig schon fast in Thrashgefilden räubert, das besinnliche Ballädchen „Sometimes“ und und und…. Gut, letzteres hätte für mich nicht unbedingt sein müssen, aber na gut. Gehört halt dazu. Hat etwas von LED ZEPPELIN.
Wie gesagt, das Album ist abwechslungsreich, cool, und recht heavy. Da können sich einige Combos eine dicke Scheibe von runtersäbeln. Eingängige Hooklines, coole Gitarrenarbeit und ein wirklich geiler Vocalist veredeln den Sound der Schwyzer Hardrockbarden. Und das größte Bonbon haben sich die Kollegen zum Schluss aufgehoben, denn nach eben genanntem Ballädlein knallen THE ORDER noch einen Track hinterher, der mir schon bei den ersten Takten, ungeachtet der Sommerhitze, Gänsehaut über meinen alten Balg jagt. BLACK SABBATH und DIO scheuen hier ums Eck. „Only The Good Die Young“ heißt das gute Stück, und da letzte Woche das Ableben des Szeneurgesteins Enni bekannt wurde, schleicht sich auch ein bisschen Wehmut bei diesem Titel ein. Diese Glocken haben echt was Doom-Metal-mäßiges. Leck mich fett! Der Song als Abschluss schreit förmlich nach Repeat-Taste.
Jedenfalls, was THE ORDER hier abgeliefert haben, ist mehr als nur gut. Da haben Massacre Records ein gutes Händchen bewiesen. Wer auf recht heavy eingespielten Hard Rock steht, der sich nicht zu schade ist, in Anrainergebieten auf Raid zu gehen, ist hier sicher gut bedient. Man merkt der Combo an, dass sie nicht erst seit gestern unterwegs ist, und stellt erfreut fest, dass sie nach 15 Jahren Bandexistenz, und das mit konstantem Line Up, auch noch jede Menge Biss hat. Feines Teil!
Anspieltips: „Only The Good Die Young“ und „No Messiah“
Bewertung: 8,9 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The Show
02. Supreme Hypocrisy
03. Back To Reality
04. Dreams Are Not The Same05. Save Yourself
06. No Messiah
07. August In Miami
08. Where I Came From
09. Sometimes
10. Only The Good Die Young
THE ORDER – Supreme Hypocrisy (2020)
(6.330) Maik (8,9/10) Hard Rock
