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VOLTAGE 101 – Blackout (2025)

(9.428) Maik (8,0/10) Heavy Metal


Label: DIY
VÖ: 31.01.2025
Stil: Heavy Metal







Es gibt immer noch recht neue Bands, die sich nicht in eine Schublade pressen lassen und innerhalb der metallischen Musik eine große Bandbreite an Einflüssen verarbeiten. Dazu gehören die Magdeburger VOLTAGE 101. Deren neues Album „Blackout“ ist am 31. Januar erschienen und momentan wohl nur digital erhältlich, aber zumindest bei Amazonenmusik und im Apfelgeschäft.

Ja, wo fange ich an? Nun, der Bandname scheint in Richtung AC/DC zu schielen und der Plattentitel erinnert mich an die SCORPIONS. Doch da bin ich schon mal auf dem Holzweg gelandet. Beim Opener „Nuclear“ fällt sofort das ultraharte Riffing auf, welches schon fast Thrash-Kompatibilität hat. Ach was fast – es ist Thrash! Im krassen Kontrast dazu steht der doch eher entspannte, gechillte Gesang, der wiederum mit seiner depressiven Note perfekt zum Thema Atomkrieg passt.

Dagegen surft „Green Overkill“ durch mehrere Subgenres und entzieht sich jeglichen Kategorisierungsversuchen. Immer wenn mir eine Band einfällt, an die mich die Mucke erinnert, zelebrieren VOLTAGE 101 einen Wechsel, mit dem sie mir wie Aale entflutschen.

Ein gutes Beispiel für einen fließenden Wechsel, der aber dennoch nicht unlogisch erscheint, ist der Beginn des Titelsongs. Das Riff wirkt zunächst doomig, wechselt, ohne sich arg zu verändern, nur durch die Begleitinstrumente in ein Midtempo-Rockriff, und kurz darauf wird eine Runde gethrasht, bevor der Song dann anfängt und – besonders durch die Gesangslinien – wie eine flotte Mischung aus Rock’n’Roll und Dark Wave wirkt, als hätten THE CURE mal eben mit MOTÖRHEAD einen Song geschrieben.

In der Plattenmitte wird es dann etwas ruhiger. Nach dem getragenen „Search The Answer In Me“ folgt das besinnliche Zwischenspiel „Resurrection“. Das bringt eine gewisse Ruhe ins Album, welche auch das durch coole Riffs und Soli stark gitarrendominierte „Light Of Trust“ nur kurzzeitig unterbricht, denn das langsame, leicht bluesige „Life Was Too Short“ nimmt dann wieder sehr stark den Fuß vom Gaspedal. Gegen Ende steigert sich das Stück jedoch noch zur Powerballade, die mit wuchtigem Riffing und klagender Sologitarre einen starken 70’s-Hard-Rock-Drive reinbringt. Der könnte – bis auf den Gesang – auch von den SCORPIONS sein. War also doch nicht ganz so irreführend, der Plattentitel.

Die etwas depressiv-melancholische Stimmung zeigen schon die Titel der letzten drei Songs. Das Leben war zu kurz, Qual und Nüchternheit – das klingt nicht sehr fröhlich. Passend dazu beginnt „Pain“ auch mit wuchtigem Doom-Riffing, welches immer intensiver wird und durch den verzweifelt wirkenden Gesang regelrecht Gänsehaut erzeugt. Das höhnische Gelächter im Hintergrund über die seelischen Leiden des Protagonisten ist eine meisterhafte Idee. Ich küre den Song mal zu meinen Faves auf dem Album.

Auch „Sobriety“ dreht sich um die unerbittliche Gedankenmühle, die den einen oder anderen nachts wach hält und schier zur Verzweiflung bringt. Hier fühle ich mich wieder stark in den Siebziger-Rock entführt, vielleicht mit einer leicht punkigen Note, aber eher im Stile der MISFITS oder SAMHAIN. Gegen Ende wird dann noch mal ein Gang hochgeschaltet, und METALLICA blitzen kurz im Hinterkopf auf. Mit dem Song beschließen VOLTAGE 101 das Album und lassen mich in einer Mischung aus Faszination und Verwirrung zurück.

VOLTAGE 101 scheren sich einen Feuchten darum, in welche Kategorie man sie einordnet – sie machen einfach ihr Ding und spielen die Musik, die sie wohl selbst auch gern hören. Dass die Einflüsse dann sehr vielschichtig sind, liegt auf der Hand beziehungsweise im Ohr. „Ehrlicher Heavy Metal“ nennt die Band das selbst. Kann man so stehen lassen.

Anspieltipps:
🔥Nuclear
💀Pain


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Nuclear
02. Green Overkill
03. Blackout
04. Search The Answer In Me
05. Resurrection
06. Light Of Trust
07. Life Was Too Short
08. Pain
09. Sobriety




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