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ORDEM SATÂNICA – Perpetuum Satanas (2023)

(8.351) Maik (1,5/10) Black Metal


Label: Signal Rex
VÖ: 05.05.2023
Stil: Black Metal







Wer mich kennt, der weiss, dass ich räudigen Black Metal durchaus goutieren kann, und ich habe hier auch noch jede Menge Demokassetten aus den frühen Neunzigern, die sowohl von der Soundqualität als auch von der möglichst grossen Entfernung von feingeistiger Harmonie her dem einen oder anderen Kopfschmerzen bereiten könnten.

Aber was mir hier aus den Boxen entgegenschallert, vermag sogar mich in einen Abgrund blanken Entsetzens zu stossen. ORDEM SATÂNICA sind aus Portugal, und was wir hier haben, ist schon deren drittes Langspielreibeisen. Man sollte also annehmen, dass sie es mittlerweile können. Das lässt sich nicht so ohne Weiteres verneinen, doch definitiv sicher ist, wenn sie es können, dann wollen sie es nicht. Und vice versa.

Zuerst fällt einmal der grottenmässige Sound auf, der einige meiner alten Demotapes wie Highendproduktionen wirken lässt. Das mag auf einer Demokassette heutzutage vielleicht noch zu verschmerzen sein, aber für ein offizielles Release ist das doch mehr als dürftig.

Dazu kommt noch, dass die Definition von Black Metal für ORDEM SATÂNICA wohl ist, dreist alte DARKTHRONE- und MAYHEM- Riffs zu klauen und aneinanderzureihen, sodass man als Zuhörer, wenn einem Werke wie „Under A Funeral Moon“ und „De Mysteriis Dom Sathanas“ wohlbekannt sind, immer wieder gedanklich im falschen Song landet. Die Texte versteht man nur schwer, oder auch gar nicht, denn selbst wenn der Vokalist in verständlichen Lauten agiert, ist der ganze Kram ja immer noch portugiesisch.

Besagter Sänger wechselt dann auch von dumpfem Kreischen über hochgepitchtem Geheule bis hin zu einer Art Klargesang, die wohl die Gesangsleistung von Attila Csihar auf oben erwähnter MAYHEM- Scheibe imitieren soll, aber eher klingt wie ein alter Opa, der über sein Zipperlein klagt. Das nervt besonders bei Sob A Influência…De Satan“.

Nun gut, das Ganze schwammt sowieso in einem undefinierbaren Soundmatsch herum, das scheppernde Schlagzeug drischt mit an Bösartigkeit grenzender Regelmässigkeit auf den Zimbeln herum, dass mir jedesmal die Fontanelle verrutscht. Das übersteuerte Hallgerumpel erweckt den Eindruck einer Rehearsalaufnahme, wobei sich besagter Proberaum in einem stillgelegten U-Bahnschacht zu befinden scheint. Gerade der Anfang von „Putas, Sémen E Sangue(Huren, Sperma und Blut – wirklich origineller Titel…) wirkt doch echt wie ein missglückter Anfang im Rehearsalroom, a la. ‚Okay das war Mist, fangen wir noch mal neu an!‘.

Dabei hat die Band durchaus Potential, wenn sie sich mal dazu hinreissen lassen könnte, etwas Eigenes zu erschaffen, als ständig nur Riffs zu recyclen, und das ganze Geklaue dann mit übler Produktion zu verschleiern. Ich finde es echt schade, dass, immer wenn man eine interessante Stelle heraushört, auch gleichzeitig das innere Lexikon anspringt und mit Sicherheit sagen kann, auf welchem Album, bei welchem Song und von welcher Band diese Stelle schon mal vorgekommen ist. Beim Beginn von „Vermelha Visão De Outrora“ möchte man spontan „Transsylvanian Hunger“ mitsingen.

Textlich widmen sich ORDEM SATÂNICA wohl dem plakativen Teufelsanbetungsthema. Und genaugenommen möchte ich auch gar nicht wissen, um was es bei „Templo Do Merda Humana“ (Tempel der menschlichen Scheisse) geht. Es sei denn, es ist eine Beschreibung des Proberaums der Band.

Wie gesagt, ich habe mir echt Mühe gegeben, das Album etwas zu mögen, doch mehrere Hördurchläufe konnten diesen Wunsch nur feierlich zu Grabe tragen. Und das von jemandem, der dem ersten DARKTHRONE- Demo „Land Of Frost“ durchaus etwas abgewinnen kann. Wenn ich einen Grund für unseres Oberolafs Abneigung gegenüber Black Metal suchen müsste, ich würde bei „Perpetuum Satanas“ fündig werden. Fazit, geklaute Riffs und Songideen, teilweise nervig umgesetzt in Verbindung mit grottenmiesester Mülleimerproduktion. Die anderthalb Punkte gibt es für den Mut, sich mit solch einer kaputten Klabauter- Kalamität an die Öffentlichkeit zu wagen.

Anspieltipp: „Putas, Semen E Sangue“


Bewertung: 1,5 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. Trilho Ceremonial
02. Cidade Dos Mortos
03. Templo Do Merda Humana
04. Putas, Sémen E Sangue
05. Sob A Influência…De Satan
06. Vermelha Visão De Outrora
07. Moribundo Sicário De Satan
08. O Sacrificio Final (Para Satan)




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