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PANZERKRIEG 666 – Day Of Genocide (2025)
(9.517) Maik (8,0/10) Black Metal

Label: Independent
VÖ: 20.04.2025
Stil: Black Metal
PANZERKRIEG 666 bleiben ihrer Tradition treu, im Jahresrhythmus eine EP zu veröffentlichen, und beehren uns per diesjährigem Halbscheibling mit dem Titel „Day Of Genocide“. Über den Bandnamen habe ich im Review zu „Westerweiterung“ ja schon genug gelabert, also lasse ich das mal bleiben. Und ehe sich wer über das Releasedatum 20. April mokiert: das hat nix mit dem GröFaZ zu tun, sondern mit dem Tag, an dem der Amoklauf an der Columbia Highschool stattfand. Das Coverbild illustriert dies wohl auch.
Geboten wird wie immer größtenteils rasend intonierter Black Metal, der aber präzise und ohne Schrottproduktion derbe auf die Zwölft kloppt. Gerade der Titelsong macht so gut wie keine Gefangenen und dürfte selbst MARDUK zu „Panzerdivision…“- Zeiten locker das Wasser reichen. Das Kriegsthema ist bei dem Namen auch stets präsent, und der eine oder andere könnte davon schon genervt sein. Aber wenn man sieht, was gerade in der Welt abgeht, liegt das auch irgendwie nahe. Gerade Künstler (ja, ich zähle auch Metal-Musiker unter diese Kategorie) sind ja oft etwas empfänglicher für die Verwerfungen im Zeitgeist.

Wie schon der EP-Vorgänger zeigt auch „Day Of Genocide“ ein gerütteltes Maß an Abwechslung. Auch hier ist wieder ein Song dabei, mit dem PANZERKRIEG 666 die engen Grenzen des Subgenres ausweiten, und zwar das abschließende „Warkult“, welches in einigen Parts regelrecht avantgardistisch oder gar progressiv wirkt, ohne die schwarzmetallische Brutzelschiene zu verlassen.
Das liegt vor allem daran, dass die Drums eigentlich permanent hämmern wie Sau. Selbst wenn die Gitarre mal schleifend über das Gemüt sägt, wird im Hintergrund geballert, was die Schießbude hergibt. Das alles ist, wie schon mal erwähnt, nichts unbedingt Revolutionäres, eignet sich aber sehr gut zum Synapsen freischießen. Auch die Tatsache, dass es wieder ‚nur‘ eine EP ist, wirkt eher auflockernd, denn so rutscht man nicht in die Falle, den Stoff diagonal zu hören.
Trotz der Triple-Six im Bandnamen bewegt sich der Schwarzmetall der drei Schergen lyrisch nicht im Teufelszeug, sondern beleuchtet reale Schrecken und Grausamkeiten. Und diese Quelle dürfte wohl nie wirklich versiegen. Und irgendwie passt das auch besser zum Black Metal als irgendwelche Baumkuschlereien.
Anspieltipp: „Day Of Genocide“
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Der Wüstenfuchs
02. Death Genesis
03. Day Of Genocide
04. Burn The Skies
05. Warcult