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KALMEN – Sombre Vaults (2025)

(9.603) Schaacki (9,9/10) Black Metal


Label: Ván Records
VÖ: 30.05.2025
Stil: Black Metal






Lang, sehr lang war es still um Kalmen, doch sieben Jahre nach dem Erscheinen von Funeral Seas gibt es nun wieder ein Lebenszeichen der Dresdener. Schon der besagte Vorgänger sorgte in unserer Reaktion für Schnappatmung – damals gab es eine 9,8 vom Kollegen! Da auch mir die Platte von 2018 nach dem ersten Hören prompt gefiel, waren die Erwartungen an Sombre Vaults entsprechend hoch.

Doch es braucht nur wenige Sekunden, und schon sind jegliche Vergleichsversuche Geschichte. Earthbound greift mich direkt und zerrt mich in eine eigene Welt des Wahnsinns, der ich umgehend bereit bin zu erliegen. Hier herrscht sofort eine besondere, packende Stimmung. Der Track ist enorm dunkel und (be)drückend und gräbt sich in Gehör und Seele. Das darf gern so weitergehen! Und das tut es: Hen Kai Pan nimmt die Vorlage dankend an und prügelt mich tiefer in Kalmens Kosmos. Nach den ersten Attacken wird der Song im Mittelteil etwas verspielter und dreht dann wieder auf. Da bleibt also nur wenig Zeit zum Luftholen. In Underworld geht es minimal langsamer, dafür noch etwas wuchtiger und brutaler zu. Wo Kalmen in früheren Tagen den Hörer einen Ticken mehr durch längere Stücke trugen, wird es anno 2025 offensichtlich etwas kompakter und komprimierter.

Doch der Schein trügt – Moon gönnt sich nun mehr Zeit für den Aufbau. Eine drückende Schwere und sägende Gitarren dominieren und werden durch einen herrlich gequälten Gesang untermalt. Nach einem kurzen Break schlägt der Song so hart zu, dass ich mir ein begeistertes, diabolisches Lachen nicht verkneifen kann. Was ein Brett! Ich will mehr!

„Mehr“ bedeutet im Falle von In Bloom dann mehr Rhythmus. Ohne große Umschweife bewegt sich mein Nacken, und das debile Grinsen wächst immer weiter. Shu Ha Ri lässt sich nicht lumpen und schlägt diese Kerbe noch tiefer aus. Tief sind übrigens auch die Akkorde und Trommeln, welche im gemäßigten Tempo eine wahre Tonnenlast erzeugen, die mich regelrecht zermalmt. Als die Schlagzahl erhöht wird, vergeht mir Hören und Sehen. Ich fühle mich wie ein Stück Stahl im Hochofen, das erst weich gemacht, dann gepresst und nun gehämmert wird.

Auch Uroboros ist völlig erhaben, brutal und gnadenlos und verschlägt mir den Atem. Die immer wieder auftretende Schwere sucht mich erneut heim, eint sich mit rasenden Überfällen und demonstriert mir einmal mehr die Macht, die Sombre Vaults innewohnt. Der Track besiegelt würdig dieses gewaltige Album.

Puh, was ein Kraftakt! Da wurde ich aber eben heftigst auf links gezogen und durch den Wolf gedreht – und verdammt, hat mir das gut gefallen! So viele Superlative und Ausrufezeichen habe ich wohl lange nicht mehr in einem Review verwendet. Aber hey, wenn man von vorn nach hinten, von Anfang bis Ende so geballt bedient wird, dann muss das auch so sein! Ich habe wohl noch immer nicht alles erfasst und bin längst völlig begeistert und überwältigt. Und ich bin mir sicher, dass da immer wieder noch das ein oder andere Detail auftauchen wird, das mich nochmals überrascht. Sombre Vaults ist ein nahezu makelloses Album. An der Perfektion und somit abzugslosen Höchstnote scheitert es lediglich am Cover. Das mag kleinlich klingen und mich meistens nicht so sehr stören, doch sagt es mir gar nicht zu und wird der fantastischen Musik eben einfach nicht gerecht. Doch abgesehen von diesem Fünkchen Kritik ist Sombre Vaults ein tiefschwarzer Leckerbissen, den ich mir schon mal für meine Top 10 des Jahres notiere.

Anspieltipps:
🔥Earthbound
💀Moon
🎸Shu Ha Ri


Bewertung: 9,9 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Earthbound
02. Hen Kai Pan
03. Underworld
04. Moon
05. In Bloom
06. Shu Ha Ri
07. Uroboros



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