MINDWARS – V (2025)
(9.469) Timo (8,6/10) Thrash Metal

Label: High Roller Records
VÖ: 07.03.2025
Stil: Thrash Metal
Für die 2013 gegründeten Mindwars ist das hier nun schon das fünfte Album, wie unschwer am Titel zu erkennen ist. High Roller realisieren somit die europäische Veröffentlichung, des bereits im letzten Jahr heraus gebrachten Albums. Vier Jahre nach „The Forth Turning“, meldet sich die Band um den Gitarristen und Sänger Mike Alvord (Ex-Holy Terror), Drummer Roby Vitari (Headcrasher) zurück. Seit dem letzten Album neu dabei, Bassist Rick Zaccaro. Näher beleuchtet haben wir auch das 2018er Album „Do Unto Others“, dass damals unseren Schreiberling Robsess allerdings nicht so überzeugte. Das lag vor allem am Dave Mustaine-artigen Pressgesang. Die daraus resultierenden 6,9 Punkte, erläuterte er wie folgt: „…ein Durchschnittsalbum aus L.A., nicht mehr und nicht weniger. Ich musste hier wirklich bis zum letzten Track warten um mal ein wenig die Ohren zu Spitzen und wach zu werden. Schade, dass es so lange dauert und nicht viel öfter vorkommt. Alte Thrash- und Heavy-Fans kommen hier vielleicht auf Ihre Kosten. Mir hat der Gesang jeglichen Spaß an der Scheibe genommen.“

Eins vorweg, auf der Überholspur befinden sich Mindwars auch mit diesem Album nicht, auch knüppeln sie sich nicht auf den Thrash Olymp. Auch am Gesang scheiden sich wahrscheinlich wieder die Geister. Aber das Album „V“ liefert mit einem durchaus klug dosierten Tempo und einer starken Heavyness mehr als ordentlich ab. Dabei geht es gleich mit dem Opener „Stand Guard at the Gates of Your Mind“ gut zur Sache. Was meinen Laune Pegel nach oben schraubt. Melodisch Hooks und eine schön griffige Power wissen zu packen. Nachlegen können auch im Folgenden „West of Nowhere“, was ein dezent vom Riffing auch mal an Agent Steel zu „Omega Conspiracy“ Zeiten erinnert. Aufgelockert mit einem gelungenen Instrumental in „The Road to Madagascar“, weiß auch eine klassische thrashige Nummer wie „Chasing the Wind“, mit einem schönen 80er Vibe zu punkten.
Stilistisch erinnert der Sound auch mal an ältere Anvil, oder auch Overkill, „Live To Die“ zeigt das sehr offensichtlich. Bis dahin macht das Album eigentlich kaum etwas verkehrt, und legt eine überzeugende Basis. Das im oberen Mittelfeld angesiedelt werden kann. Gegen Ende legt das Album auch nochmal sehr ansprechend nach, das klassische „Crusaders“ ist ein richtiger Thrash-Bolzen. Und für mich ein starkes Highlight der Scheibe. Auch eine Dampfwalze wie „Source of Destruction“ und das D-Beat mäßige „Into the Known“ verleiht der Angelegenheit viel Schwung. Die rotzigen Kilmister-artigen Backing Vocals, geben dem ganzen noch eine schöne Rohheit dazu. Bevor es mit einem Oldie, dem Supertramp (Uk) Coversong „The Logical End“ zu Ende geht, das ihnen wirklich sehr cool gelungen ist. Einzig das eher mäßige und 9 minütige „Vultures of the Eight Wonder“, wirkt etwas behäbig und zäh, was mich nicht überzeugen konnte.
So bleibt ein gelungenes Thrash Album, das auf viel Heavyness, aber auch Tempo setzt, wenn auch dosiert. Die 80er Thrash Einflüsse sind unverkennbar, aber Mindwars hieven den altehrwürdigen Sound in die Gegenwart und verkommen dadurch nicht zur Museumsattraktion. Was ihnen hervorragend gelingt, und in der zweiten Hälfte der Scheibe sogar noch ein paar richtige Kracher zum Vorschein bringt.
Anspieltipps: „Crusaders“ und „Into The Known”
Bewertung: 8,6 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Stand Guard at the Gates of Your Mind
02. West of Nowhere
03. The Road to Madagascar
04. Chasing the Wind
05. Beneath the Trees
06. Live to Die
07. Crusaders
08. Source of Destruction
09. Into the Known
10. Vultures of the EightH Wonder
11. The Logical Song (Supertramp Cover)