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NO RAZA - Tyrona (2025)

(9.605) Olaf (8,0/10) Death Metal


Label: Noble Demon
VÖ: 16.05.2025
Stil: Death Metal






Es gibt Bands, die trotz jahrelanger Existenz im Underground niemals die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen. NO RAZA ist eine davon. Gegründet 1997 in Kolumbien und mittlerweile in Florida beheimatet, hat diese Death-Metal-Band eine beachtliche Karriere hingelegt, die sie durch diverse Kontinente und bedeutende Festivals geführt hat. Aber wer hätte gedacht, dass sie sich nach fast drei Jahrzehnten in der Szene mit Tyrona erneut einen Platz im Rampenlicht erkämpfen würden? Aber Moment mal, bevor du dein Urteil fällst, lies ruhig weiter. Es lohnt sich.

Die Geschichte von NO RAZA ist geprägt von einem klaren politischen und kulturellen Statement. Ihre Musik ist nicht nur eine Ansammlung wütender Riffs und Blastbeats, sondern ein Schrei nach Gerechtigkeit für eine von Korruption und Zerstörung gebeutelte Welt. Ihre Wurzeln in Kolumbien, einem Land, das von sozialer und politischer Unruhe geprägt ist, finden sich in den kraftvollen, manchmal verstörenden Texten und der intensiven Atmosphäre ihrer Musik wieder. Ihre Konzerte sind legendär, sie schaffen es, die verfallende Welt mit einem fast schon religiösen Eifer in ihrer Musik zu manifestieren. Dabei geht es immer um den Kampf für das, was noch übrig ist – um das Erbe ihrer Vorfahren, um eine bessere Zukunft und gegen die Mächte, die die Welt ins Chaos stürzen.

Mit Tyrona betritt die Band erneut ein Schlachtfeld, das düsterer und aggressiver ist als je zuvor. Die ersten Klänge entführen uns direkt in eine Welt aus Krieg und Zerstörung, und spätestens mit Looters ist klar, dass NO RAZA wissen, wie man einen Death-Metal-Song aufbaut, der die Sinne vernebelt. Die Band hat es perfektioniert, diese rohe, zerstörerische Energie in jedem Song zu bündeln und gleichzeitig eine bedrohliche Atmosphäre zu erzeugen. Hier geht es nicht um technische Virtuosität, sondern um das Gefühl, die Wut, den Widerstand – und genau das kommt über die Musik rüber.

Einige Songs wie Imperial Holocaust und Savage Strength sind ein klarer Hinweis darauf, dass NO RAZA nicht vor heftigen Blastbeats und schnellen, vertrackten Riffs zurückschrecken. In diesen Momenten merkt man der Band an, dass sie ihre Sache ernst nehmen, aber manchmal stolpern sie ein wenig über ihre eigenen Beine. Wenn sie zu intensiv auf die „blastige“ Karte setzen, verlieren sie hin und wieder den Groove und die Präzision, die ihren Sound ansonsten auszeichnen. Doch selbst in diesen Momenten ist der Song immer noch kraftvoll genug, um den Hörer mitzureißen.

Mit Overflowed und Estable Corrupción kommt die Band dann in einen fast thrashigen Groove, der von einer dicken, rhythmischen Gitarre angetrieben wird. Hier klingt alles ein bisschen klarer, fast schon melodisch, und lässt den Hörer eine Verschnaufpause nehmen, bevor die nächste Schallwelle der Zerstörung kommt. Die Art, wie sie diese unterschiedlichen Elemente miteinander verweben, zeigt eine beeindruckende Vielseitigkeit, die sonst im Death Metal oft zu kurz kommt.

Ein wahrer Höhepunkt auf Tyrona ist die überraschende Bathory-Coverversion von Ring of Gold. Es ist nicht nur ein Tribut an eine der legendärsten Metal-Bands aller Zeiten, sondern auch ein Beweis für die Vielfalt und den Mut von NO RAZA. Sie nehmen den Song und machen ihn zu ihrem eigenen, ohne den Spirit des Originals zu verraten. Es ist ein Moment, in dem sich der Kreis des Death Metal zur dunklen und mystischen Seite des Metals öffnet – und genau da zeigt sich die wahre Stärke von NO RAZA.

Wenn man Tyrona mit der Historie von NO RAZA vergleicht, fällt auf, dass die Band an ihrer eigenen Identität weitergearbeitet hat, ohne sich von Trends oder Moden beeinflussen zu lassen. Ihr Sound ist, trotz vereinzelter Ausrutscher, enorm eigenständig und kraftvoll. Sie verbinden die rohen Elemente des Death Metals mit einem klaren politischen Statement und einer Stimmung, die dem Hörer wirklich zu Herzen geht. Zwar stolpern sie manchmal über ihre eigenen Blastbeats und der Gitarrensound ist nicht immer konstant, aber das Album bietet insgesamt eine durchweg spannende und abwechslungsreiche Reise.

Anspieltips:
🔥Looters
💀Chiefdom
🎸Ring of Gold (Bathory Cover)


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Intro
02. Looters
03. Imperial Holocaust
04. Savage strength
05. Overflowed
06. Estable Corrupcion
07. Chiefdom
08. Outbreak
09. Afterlife
10. Involucion
11. Tyrona
12. Ring of Gold 



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