Den bereits dritten umfassenden Ansturm auf die Lauschlappen unternehmen diese finnischen „Seelenheiler” und das, obwohl das Unternehmen erst 2009 aus der Taufe gehoben wurde. Doch ohne Fleiß, kein Preis, und von daher sei dem Quintett zunächst einmal Respekt für seine Hingabe und den Arbeitseifer ausgesprochen.
Das allein macht aber selbstredend noch kein gelungenes Album aus, doch auch in diesem Punkt kann man Soul Healer nichts ankreiden, zumal auch der dritte Longplayer alles andere als ein Schnellschuss geworden ist.
Im Gegenteil, die Jungs setzen ihren angestammten Weg mit Konsequenz fort und liefern einmal mehr einen satten, ausgewogenen Mix aus kraftvollen und melodischen Heavy Metal in traditioneller Machart, der vorwiegend auf europäische Inspirationsquellen schließen lässt.
Dabei wollte man es aber nicht belassen, denn offenbar hat es sich der Fünfer zuletzt zur Aufgabe gemacht die Anzahl an Hooks und prägnanten Melodien zu vervielfachen. Mit Erfolg, denn im direkten Vergleich zum im letzten Jahr aufgelegten „Chasing The Dream“, das ja bei Gott kein schwaches Gerät gewesen ist, kommen die Tracks nunmehr noch eine Ecke zugänglicher und zudem auch direkter aus den Boxen.
Zwar hätte man hinsichtlich des Vortragstempo noch ein wenig mehr Wert auf Variabilität (wie im Up-Tempo-Brecher „Unleash The Beast“ perfekt vorexerziert wird, der jedoch einen „Ausreißer“ darstellt), legen können, doch auch mit ihren Mid-Tempo-Granaten werden Soul Healer für ausschließlich zufriedene Bangerscharen sorgen.
Mit dem an Judas Priest / Accept angelehnten „The Viper’s Kiss“ haben die Jungs obendrein einen potentiellen Top-Hit am Start, entpuppt diese Nummer doch schon im „Club-Kleinformat“ (= Wohnzimmer) als Abräumer vor dem Herrn, der förmlich nach der Bühne kreischt.
Bewertung: 8,0 von 10
Tracklist:
01. Unleash The Beast
02. Bear The Cross
03. The Journey Goes On
04. Fall From Grace
05. Dead Man Walking
06. Thorns In My Heart
07. The Viper’s Kiss
08. Blinded By The Light
09. Revealed
10. Settle The Score
SOULHEALER (2014)
"Bear the cross" (1.190)
