SWEET SAVAGE – Bang (2025)
(9.825) Maik (7,9/10) Heavy Metal

Label: earMUSIC
VÖ: 12.09.2025
Stil: Heavy Metal
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Von dieser Band habe ich bisher auch noch nie gehört, dabei existieren die mit Unterbrechungen schon seit 1979. Damals war sogar mal ein gewisser Vivian Campbell bei denen zugange. Mittlerweile ist aus den Anfangstagen von SWEET SAVAGE allerdings nur noch Bassist und Sänger Ray Haller in der Band, seit 2010 unterstützt von Marty McCloskey an den Drums und Gitarrist Phil Edgar.
Und wer nun denkt, so eine alte Band steckt stilistisch stark in den Achtzigern fest, dem wird ordentlich der Scheitel nachgezogen, denn die Mucke auf dem neuen Album Bang klingt derartig frisch und ungestüm, ohne die klassischen Wurzeln zu verleugnen. Das geht schon mit dem fetten, harten und knackigen Gitarrensound los. Das ist so richtig schöner, treibender Schweinerock, der gewaltig Laune macht. Teilweise würzen die süßen Wilden elektronische Spielereien in den Sound, die aber keineswegs stören.
Hier trifft traditionelle Mucke auf moderne Sounds, ohne dass es zusammengestückelt wirkt. Songs wie Leave Me Alone oder die Ballade Live And Die könnten auch von OZZY OSBOURNE stammen. Dann werden wieder Punk-Elemente eingestreut, und sogar industrialmäßige Sounds kommen zu Gehör. Insgesamt ist Bang aber ein veritables Rock-Album, welches zwar in Randgebieten herumstöbert, aber dennoch immer wieder auf den Pfad des treibenden Rocks zurückkehrt.
Das beruht hauptsächlich auf den rotzigen Riffs und den griffigen Soli, welche die Nordiren auf die Zwölf kloppen. Für die moderne Fraktion stehen dann Songs wie I Don’t Know zu Buche, die etwas aus dem Rahmen fallen und den eventuell noch vorhandenen Fan aus früheren Zeiten verstören könnten. Warum das elektronische Zwischenspiel Meltdown als einzelner Song aufgeführt wird, obwohl der eher als Intro für das folgende Mad World fungiert, muss man nicht unbedingt verstehen, aber wahrscheinlich wollten SWEET SAVAGE unbedingt auf die 13 bei der Songsanzahl kommen.

Ursprünglich eben in der Zeit der NWOBHM aufgepoppt, war SWEET SAVAGE größerer Erfolg nicht beschieden. Bekannt wurden sie eigentlich erst, nachdem METALLICA mal einen Song von denen gecovert hatten. Was Wunder also, wenn die Band nun versucht, mit etwas weitgefächerterer Musik späte Aufmerksamkeit zu erlangen.
Ob ihnen das gelingt, steht angesichts der Veröffentlichungsschwemme in den Sternen. Ich jedenfalls halte das Album für eine gelungene, wenn auch nicht überragende Rockscheibe. Bang kann man eigentlich zu allem hören: beim Cruisen auf dem Highway, in einer verrauchten Bar, bei jeglicher Metal-Drecksaufete oder einfach zum Chillen auf dem Sofa. Passt überall.
Naja, vielleicht nicht gerade auf Trauerfeiern, denn dann besteht die Gefahr, dass der Verblichene aus seinem Sarg jumpt, den Messwein ext, dem Pfaffen auf die Soutane reihert und erstmal tierisch eskaliert, bevor er letztlich auseinanderfällt. Wer auf Dicke-Eier-Rock mit ordentlich Groove abfährt und modernere Sounds nicht völlig ablehnt, kann sich gerne mal auf SWEET SAVAGE einlassen.
Anspieltipps:
🔥Bang
🔥Leave Me Alone
Bewertung: 7,9 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Bang
02. Bad F Robot
03. Leave Me Alone
04. I See The Light
05. I Don’t Know
06. Live And Die
07. The Meltdown
08. Mad World
09. The Chosen One
10. Dirtland
11. Time
12. Outside
13. Victorious