TOMBSTONE – The Philosophy of eternal Recurrence (2025)
(9.743) Maik (8,8/10) Black Metal

Label: DIY
VÖ: 27.04.2025
Stil: Black Metal
Als mir Olaf dieses Album mit den Worten „Ein Schmankerl für Dich“ ans Herz legte, dachte ich mir: Naja, erst mal abwarten. Als ich in die Mucke reinhörte, merkte ich aber schnell, dass er wohl Recht behalten würde. Denn was sich mir hier darbietet, ist traditioneller nordischer Black Metal und damit genau die Art schwarzmetallischer Musizierkunst, die ich goutiere.
Der Name TOMBSTONE kam mir zunächst bekannt vor, die Band war es nicht. Denn es handelt sich hier natürlich nicht um die Groove-Deather aus Deutschland. Auch nicht um die finnischen Heavy Metaller und auch nicht um die in der Mehrzahl auftretenden Stoner-Doomster aus Norwegen.
Obwohl im klassischen nordischen Black Metal agierend, kommen diese TOMBSTONE hier nicht mal aus Norwegen – ja, nicht einmal aus Europa überhaupt –, sondern aus Indonesien. Und The Philosophy Of Eternal Recurrence ist schon deren drittes Album und stellt wohl das Finale einer Trilogie dar.
Angesichts des Coverartworks, welches wie die Albumvorgänger eine düster wirkende Landschaft zeigt, und des atmosphärischen Intros vermutete ich zunächst ein Werk der atmosphärischen, melancholischen Machart. Doch schon mit dem folgenden Track Walking Under The Torches zeigt das Duo, wo sie ihre Haupteinflüsse sehen – und das sind ganz klar die Mittneunziger des europäischen Black Metal.

Dabei begrenzen sich TOMBSTONE nicht auf die norwegische Schiene, sondern lassen auch schwedische und teutonische Einflüsse zu. Melodie und Gesang kratzen auch ein wenig am Melodic Black Metal entlang, atmosphärische Parts kommen ebenfalls vor, dominieren das Geschehen aber nicht. Dafür gibt es en masse klassische Black-Metal-Riffs, die auch mal in galoppierender Uffta-Uffta-Manier einherkommen können. TOMBSTONE treten gern auch mal aufs Gaspedal, wie man in dem an die wütendsten Ausbrüche MARDUKs erinnernden Reckoning In Blood hört.
Ab und an sind die beiden Macher Nirrojim und Thorner auf dem Kriegspfad von Bands wie GORGOROTH, dann besteigen sie auch gern mal den dunklen Thron – will sagen DARKTHRONE – und wenn sie es mal etwas langsamer angehen, könnten frühe DIMMU BORGIR gern als Vergleich herangezogen werden. Währenddessen könnte The Mist wohl auch im Bereich des DSBM oder des Death-Doom-Metal punkten.
Die Songs sind abwechslungsreich und ausgeklügelt arrangiert, die Produktion ist stilgerecht, wirkt kräftig, und insgesamt vergehen die reichlich 41 Minuten beim Anhören des Albums wie im Fluge. Das liegt nicht nur an der Abwechslung, sondern auch daran, dass The Philosophy Of Eternal Recurrence wie aus einem Guss wirkt. TOMBSTONE haben nicht nur wahllos Songs aneinandergereiht, sondern ein in sich stimmiges Gesamtwerk erschaffen, welches sich durchaus zu meinen diesjährigen Black-Metal-Faves zählen darf.
Anspieltipp:
🔥Reckoning In Blood
🔥Eternal Recurrence