Toxpack haben sich in der Szene einen großen Namen gemacht. Die Berliner spielen in ausverkauften Clubs, haben ihrer inzwischen 6 Alben jede Menge unter die Leute gebracht und polarisieren was ihren selbst ausgerufenen „Streetcore“ betrifft. Das neueste „Werk“ trägt den rabiaten Titel „Friss!“. Ich durfte die 13 Songs vorkosten und bekam leichte bis mäßige Verdauungsprobleme.
Als Vorspeise haben wir ein mit Keyboard überladenes Intro, welches eher zum Abspann eines Low-Budget- Action-Film passt als zu einem Deutschrock-Album und noch dazu kein bisschen Bezug zum Rest des Albums aufweist. Was ich aber aus diesem Reste-Essen gelernt habe: Man kann sich anscheinend „Sänger“ nennen, wenn man gerade einmal 5 Töne beherrscht. Man kann sich „Songschreiber“ nennen, wenn der Wortschatz 20 Worte umfasst, und man jeweils in den Songs nur die Reihenfolge durcheinander würfelt. Es erinnert mich etwas an Leipziger Allerlei. Man hat zwar verschiedene Gemüsesorten auf dem Teller, schmecken tut aber alles gleich. Wenn das nur die Beilage wäre, wäre das ja eine Sache, aber nein das soll hier die Hauptspeise sein. Mahlzeit !! Ein viel zu süßes Dessert gibt es dann obendrauf. Da wird Piano gespielt, dass einem der Ohrenschmalz flüssig wird, und auch das wieder völlig Zusammenhanglos zu den Klängen davor. Stimmt ja gar nicht, mein Fehler! Denn das ist die gleiche Melodie wie bei der Vorspeise, wie originell!! Einmal aufstoßen bitte.
Erschreckend ist aber, dass Toxpack funktionieren und weiterhin ihren Erfolg haben werden. Aber die Leute gehen schließlich auch öfter zu Mäckes als ins Sterne-Restaurant.
Bewertung : 1 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Gustatio
02. Stillstand
03. Friss
04. Niemand
05. Vergangen Vergessen
06. Nichts hören sehen sagen
07. Transatlantik Rendezvous
08. Nichts bleibt wie es ist
09. Alles Lüge
10. Freiheit
11. La Vida Loca
12. Gute Reise Master
13. Bellaria
TOXPACK (2014)
"Friss" (1.087)
