Fast vier Jahre sind nach dem letzten musikalischen Output der norwegischen Gothic Metaller Trail of Tears ins Land gegangen. Nun stehen sie mit „Oscillation“, nach diversen Besetzungswechseln und internen Unstimmigkeiten, wieder in den Startlöschern um verlorenes Terrain zurück zu erobern und um den wartenden Fans neues Futter vor den Latz zu knallen. Aufgenommen wurde das Teil in Marseille und produziert von Terje Refsnes (Tristania, Carpathian Forest). Das Coverartwork erinnert doch recht stark an Rammstein’s „Rosenrot“, welches aber auch die einzige Parallele ist.
Musikalisch gehen Trail of Tears deutlich andere Wege wie man am Opener „Waves of Existence“ zweifelsohne erhören kann. Schwere Gitarren gepaart mit einer tollen Melodie. Das kann sich schon mal sehen äh hören lassen für den Anfang. „Scream out Loud“ und „Crimson Leads on the Trail of Tears“ machen da nahtlos weiter. Die Melancholische Keyboardpassagen und die feine Rhythmusarbeit der Gitarrenfraktion ziehen sich durch das ganze Album wie ein roter Faden. Da lässt sich der Titeltrack „Oscillation“ natürlich nicht lumpen. Also für schnittige Kompositionen hat die Band echt nen Händchen, dass muss man wirklich neidlos anerkennen. Ich hätt mir jetzt zwar noch hier und da ein paar Variationen im Tempo mehr gewünscht, aber wir sind ja hier nicht auf’m Wunschkonzert.
Mit Frontfrau Cathrine Paulsen haben Trail of Tears wirklich eine gute Sängerin in ihren Reihen, welche tolle Momente hat und den Songs eine Menge Ausdruck verleiht, manchmal wirkt sie allerdings etwas angestrengt. Nichtsdestotrotz ist die Mischung aus weiblichen Klargesang zusammen mit den tiefen Growls eine Kombination die hier schon gut passen tut. Die 13 Tracks sind streckenweise allesamt auch sehr episch, dramatisch und mit einer gewissen Kälte versehen. So fügt sich auch die Ballade „Lost in Life“ gut in das Gesamtbild ein. „Quick fix of Shame“ bildet schließlich den Abschluss dieser Reise in düstere Gefilde und wartet neben den bekannten Zutaten sogar mit einigen Blast Einlagen auf. Recht mutig würd ich sagen. Von daher ist das neben „Oscillation“ mein zweiter Anspieltipp.
Fazit: Wenn man „Oscillation“ als Comeback Album bezeichnen möchte, dann kann man das als durchaus gelungen bezeichnen. Derweilen auch etwas eintönig, dass lässt sich aber noch verknusen. Also für den gepflegten Gothic Metaller ist das durchaus zu empfehlen. Und für alle anderen die nicht auf Friedhöfen campieren, traut euch und riskiert mal nen Ohr.
Bewertung: Tanzbare 6,5 von 10 Punkte
Tracklist:
01. Wave of Existence
02. Scream out Loud
03. Crimson Leads on the Trail of Tears
04. Oscillation
05. Path of Destruction
06. Vultures Guard my Shadow
07. The Dawning
08. Room 306
09. Our Grave Philosophy
10. Lost in Life
11. Eradicate
12. Sleep Forever
13. Quick fix of Shame