Label: Inside Out Music
VÖ: bereits veröffentlicht
Stil: Progressive Metal
TRANSATLANTIC Webseite
Wer Transatlantic nur ein Bisschen kennt, der wusste dass das kommen musste. „Kaleidoscope“ ist noch kein Jahr alt, und schon wird das, in der Presse mehrfach gepriesene aber insgesamt doch eher langweilige, Album auf der zugehörigen Tour aufgenommen und uns die passende Live-Bedienung serviert. Die Formatwahl zwischen CD, Boxset, DVD oder Blueray darf natürlich nicht fehlen, wobei dem geneigten Fan an dieser Stelle mitgeteilt sei, dass die CD in Tilburg, die DVD jedoch in Köln aufgezeichnet wurde, aber das nur am Rande.
Mit „KaLIVEoscope“ steht nun das sage und schreibe siebente Livedokument der Supergroup in den Regalen. Demgegenüber stehen nur 4 reguläre Alben. Brauch man „KaLIVEoscope“ also wirklich? Wenn ihr mich fragt würde ich mit „Nein“ antworten womit das Thema gegessen wäre und das Review fertig. Ganz so einfach kann ich es mir aber natürlich nicht machen.
Transatlantic ist nun mal eine Band, die eher Nebenprojektcharakter hat, denn im Vergleich anderer Supergroups sind mit Portnoy, Morse, Stolt und Trawewas mit ihren Hauptbands groß rausgekommen, dort in tragenden kreativen Positionen und noch immer gut beschäftigt. Dieser Zeitkomponente geschuldet sind viele Kompositionen einfach etwas schludrig ausgearbeitet und die Alben leben mehr von einer Aneinanderreihung von Ideen, viele gut, manche schlechter. Für den Nichtprogger macht es den Zugang durchaus einfacher, für den Fan zählt das Liveergebnis aber umso mehr, denn hier wird improvisiert, gecovert, umarrangiert und der manchmal etwas vorhersehbaren Musik das Leben eingehaucht.
Und so wird wieder einmal „We all need some light“ geboten, ebenso wie „My new world“ und „All of the above/Stranger in your soul“, scheinbar ohne Verschleiß, denn das Publikum hat Spaß wie eh und je. Neu ist neben den Songs von „Kaleidoscope“ vor allem, dass die knapp 80 Minuten „The Whirlwind“ in ein 30-minütiges Medley verwurstet wurden und das mit Ted Leonard (Enchant) diesmal ein neuer Multiinstrumentalist die Band im Hintergrund begleitet, da Daniel Gildenlöw (Pain of Salvation) zur der Zeit im Krankenhaus lag und mit fleischfressenden Bakterien über Monate zu kämpfen hatte.
Trotzdem macht die CD Spaß, weil sie alles hat was man von einem Livealbum erwarten sollte. Ein mitsingendes, feierndes Publikum, eine differenzierten Sound, ein gutes Set und eine humorvolle Band in Spiellaune. Höhepunkte sind neben den vielen 30 minütigen Epen wie „Into the Blue“ und „Kaleidoscope“ auch die Coverversionen am Ende der 3 Cds, besonders „Hocus Pocus“ der niederländischen Proglegende Focus inklusive Gastaufritt von Thijs van Leer. Somit gibt es am Ende also doch noch genug Gründe sich das Teil zuzulegen.
Der Fan wird es eh tun, dem Neuling kann man „KaLIVEoscope“ ebenfalls uneingeschränkt als Livevermächtnis empfehlen und der Interessierte muss sich die Frage stellen ob er im Zweifel noch ein weiteres Livedokument mit ähnlicher Songauswahl braucht. Über die Qualität muss sich zumindest niemand der Drei sorgen machen.
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
CD1
01. Into the blue
02. My new world
03. Shine
CD2
01. The whirlwind Medley
02. Beyond the sun
03. Kaleidoscope
CD3
01. Neal & Roine Duet
02. We all need some light
03. Black as the sky
04. Nights in white satin
05. Sylvia
06. Hocus Pokus
07. Medley: All of the above / Stranger in your soul
TRANSATLANTIC (2014)
„KaLIVEoscope“ (1.338)
