Label: Apathia Records
VÖ: 11.05.2015
Stil: progressiver Black Metal
VOID PARADIGM auf Facebook
Ach Jungs, habt ihr es schon mal mit Riffs und Songwriting versucht? Der Opener ließ Schlimmes erahnen und zum Glück sind auf der Scheiblette hier nur 5 Songs drauf. Aber die sind lang. Und so gar nicht wirklich unterhaltsam für mich. Da erklärt sich auch das Fragezeichen hinter Black Metal in der selbstverfassten Genrebezeichnung der Band.
Ja also Black Metal ist das Ganze nur, weil der Sänger nur kreischen und röcheln kann (und das sehr austauschbar. Könnte jeder x-beliebige Schreihannes aus der Eckkneipe nebenan sein.), die Atmosphäre sinister mahnt und weil man eine Produktion fährt, die so schwachbrüstig tönt wie Jenny Elvers ohne Implantate in der Aktuellen Stunde beim NDR. Der Anfang des Titeltracks war genau das, was ich mit Bangen nach Genuss der ersten beiden Songs fürchtete: Geklimper, das ankündigen soll: Achtung, jetzt gleich kommt total verwegene, leidenschaftliche Kunst. Ich breche auf die Tastatur. Nur mal so nebenbei: Solstafir machen das schon seit Jahren und das tausendmal besser als das hier der Fall ist. Okay, das ist mein rein subjektives Empfinden. Was die Franzosen auf der Habenseite mitbringen, das ist Einfallsreichtum, musikalisches Können, Ausdauer und Mut. Ich kann das durchaus erkennen und gebe der Band ein High Five dafür, aber mich nervt einfach unsäglich dieses auf Teufel-komm-raus künstlerische Getue, so dass echt jeder Takt besonders und gaaaaaanz doll abgehoben klingen muss. Und wenn dann mal losgelegt wird, dann auch nur so verschroben und oberätzend eingebettet in künstlerisch wertvolle Taktwunder, dass ich einfach nur abgeturnt da hocke und denke: ja, Jungs, ihr habt es drauf, wann kommt die Unterhaltung. Musik als Selbstzweck mit dem Zeigefinger. Das erinnert mich an Sex aufm Rücksitz. Es ist okay, aber man weiß nie, ob man die Sitzrinne vögelt oder doch richtig liegt. Und am Ende ist man erleichtert, wenn es vorbei ist. Na ja, die Streichersequenz am Ende des Titelsongs ist dufte und mancher Part klingt schon gekonnt. Wollen wir mal fair bleiben. Aber ich gebe demjenigen einen aus, der sich die Scheibe hier mit Genuss täglich drei Mal anhören kann.
Apathia Records werden schon wissen, was es mit diesem Signing auf sich hat. Es würde vielleicht mal helfen die Platten der Bands auch zu hören, die man da unter Vertrag nimmt. Okay, das war böse. Aber mal ehrlich: was ist los? Ich dachte immer Metal und vor Allem Black Metal hätte was mit Aggression zu tun? Und nicht nur so zu tun als ob! Wirklich durchdacht die Scheibe hier. Leider! Weniger denken, mehr musizieren… dann klappt es bei mir auch mit mehr Punkten.
Bewertung: 4 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Crushing The Human Skull
02. Revenge
03. Earth's Disease
04. Sick Life Fading
05. From The Earth To The Skies
VOID PARADIGM (2015)
"Earth's disease" (1.616)
