VREID – Wild north west (2021)
(7.045) Olaf (9,0/10) Black Metal
Label: Season of Mist
VÖ: 30.04.2021
Stil: Black Metal
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Seit dem ersten Album „Kraft“ aus dem Jahr 2004 und unzähligen Konzerten danach gehöre ich zu einem treuen Anhänger der Norweger, die sich scheinbar auf jedem Album irgendwie neu erfinden. Das hatte aber auch mal zur Folge, dass ein Album wie beispielsweise „Sólverv“ bei mir durchfiel, da man einfach zu viel wollte und die eigene Linie vergas. Das wurde mit dem grandiosen „Lifehunger“ Album von 2018 auch wieder ugehend revidiert, womit ich mehr als gespannt war, was Sture Dingsöyr und seine Mannen auf ihrem auch schon neunten Album „Wild north west“ zu bieten haben würden. Ich kann vorweg verraten, dass Vreid hier alles reingepackt haben, was sie seit Jahren zu so einer innovativen Band macht.
Das Quartett bespielt sämtliche extremem Metalarten, schert sich einen Dreck um gängige Konventionen und zieht konsequent ihr Ding durch, ohne sich von irgendwem beeinflussen zu lassen. Das ist es, was die Band in der Vergangenheit so spannend gemacht hat und was sie nun in komprimierter Form auf ihr wahrscheinlich bestes und abwechslungsreichstes Album in erschütternd großartiger Art und Weise darbieten. Der titelgebene Opener ist ein herrlicher Black’n’Roller mit toller Orgel Untermalung, wo hingegen „Wolves at sea“ eine fette Black Metal Granate ist, der mit „The morning red“ ein Song folgt, der vom Gesang her schon fast Pink Floyd artige Vibes aufweist. Ihr seht hier schon, wie viel Abwechslung auf „Wild north west“ vorhanden ist.
Richtig spannend wird es aber, wenn Vreid scheinbar ausgelatschte Pfade verlassen und mit einem Song wie „Dazed and reduced“ eine komplette Kehrtwende vollziehen und klingen wie Voivod zu „Outer limits“ Zeiten. Allerdings übertreiben sie es mir dann doch ein wenig auf „Spikes of gold“, wo sie mir ein wenig zu sehr experimentell vom Leder ziehen, was sie zwar bei „Into the muntains“ auch machen (allein der Mittelpart ist grandios), dennoch eine klare Linie fahren, die ich bei dem vorher genannten Song etwas vermisste. Dennoch, spannend ist das allemal, vor allem wenn man alle vorhandenen Ressourcen in dem fast 10minütien Übertrack „Shadowland“ bündelt und den Hörer in der Gewissheit zurücklässt, dass er unbedingt das gesamte Teil noch einmal von vorne hören muss.
Vreid sind und bleiben eine der spannendsten Bands im schwarzmetallischen Bereich, sind innovativ, niemals langweilig, wissen, wie man brillante Spannungsbögen aufbaut und diese auch über die gesamte Spieldauer hält, ohne auch nur einen Hauch von Langeweile aufkommen zu lassen. „Wild north west“ ist ein grandioses Album, welches in diesem Jahr in meinem Poll definitiv Erwähnung finden wird, in welcher Art und Weise auch immer.
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Wild north west
02. Wolves at sea
03. The morning red
04. Shadows of Aurora
05. Spikes of gold
06. Dazed and reduced
07. Into the mountains
08. Shadowland