Label: Voice Of Azram
VÖ: 01.06.2015
Stil: Psychedelic Doom
CAMEL OF DOOM Webseite
Andere Länder, andere Sitten. Während sich in Norwegen das Lonely Kamel mit bluesigen Classic / Stoner Rock-Sounds abmüht um sich Fans zu erspielen, trägt in Großbritannien ein „Alleinunterhalter“ namens Kris Clayton gehörig auf und suggeriert uns ohne nähere Details kennen zu müssen, in welchem Tempo sich er als „Paarhufer“ bewegt.
Und in der Tat hat es der bereits seit 2002 unter diesem Banner aktive Musiker alles andere als eilig und legt obendrein auch sehr viel mehr Wert auf Atmosphäre als auf alles andere. Die meiste Zeit überkommt den Zuhörer sogar ein regelrecht beklemmendes Gefühl, wobei vor allem das über 21 Minuten andauernde “Machine Of Annihilation“ geradezu apokalyptisch anmutet und durch dezentes Industrial-Flair dem Songtitel wahrhaftig alle Ehre macht.
Bevor man sich jedoch darauf überhaupt erst einlassen kann, geht es zunächst in fieser Doom-Marschrichtung mit “The Anger Of Anguish“ los, in dem man als Einflussquellen sowohl Yob wie auch Sleep vernehmen kann. Danach wird es ein klein wenig entspannter, wobei es vor allem die gehörige Portion Space / Prog Rock in bewährter Hawkwind / Pink Floyd-Manier ist, die “From The Sixth Tower“ zur Geltung kommen lässt.
Das nur knapp drei Minuten andauernde Intermezzo “Self Hypnosis I: The Manual“ lässt dagegen kaum Zeit zum Durchschnaufen und erweist sich als zwar erneut von Slow-Motion in Moll geprägt, wirkt dabei aber nicht minder bedrückend und lässt Frohnaturen wohl einzig ob der eher „radio-tauglichen“ Spielzeit aufatmen.
Sicher kein „Frühstücks“-Album um auf Touren zu kommen, doch bei aller Bedrohlichkeit und Beklemmungszuständen dennoch eines das ohne innerer Abwehrhaltung zu konsumieren ist.
Bewertung: 6,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The Anger Of Anguish
02. From The Sixth Tower
03. Self Hypnosis I: The Manual
04. Machine Of Annihilation
CAMEL OF DOOM (2015)
"Psychodramas" (1.779)
