Label: W.T.C. Productions
VÖ: 04.04.2017
Stil: Black Metal
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Seit nunmehr 21 Jahren harren Inferno schon in der Unterwelt aus. Die Band blickt dementsprechend auf viel Erfahrung und ein umfangreiches Repertoire an Tonträgern zurück. Ausruhen möchte man sich auf seinen alten Werken jedoch nicht, deshalb veröffentlichen die tschechischen Black Metaller am 04.04.2017 ihre neueste Kreation „Gnosis Kardias (Of Transcension and Involution)“. „Stillstand bedeutet Tod“, dieses Zitat hat man sich bereits bei letzterem Album „Omniabsence filled by his Greatness“ zu Herzen genommen. Wer sich näher mit dieser Band beschäftigt, dem wird der musikalische Wandel nicht entgangen sein. Inferno haben ihre Songs etwas entschleunigt und einen Touch Spiritualität hinzugefügt. Diesen Weg scheint man auch auf der neuen Scheibe zu gehen. Ein Blick auf das Cover lässt einige Hörer wahrscheinlich schon erahnen, wohin die Reise geht. Da ich persönlich das Cover sehr ansprechend finde, möchte ich gerne seinen Schöpfer Jose Gabriel Alegría Sabogal, über seine Intention zu diesem Bild zitieren:
Dieses Werk ist eine tiefgreifende Selbstbeobachtung und konsequente Erweiterung jenseits der gewöhnlichen Wahrnehmung. Ein Blick auf das Ende, mit dem alles neu beginnt und ein Blick auf den Anfang, in der Bemühung, das zu erklären, was den unzähligen Zyklen von Kontraktionen und Erweiterungen vorausging. Hier begegnest du der Finsternis und dem Licht des innersten Wesens des Menschen, das anderswo entsteht.
„Gnosis Kardias“ bedeutet so viel wie „Die Weisheit des Herzens“ und beschäftigt sich mit dem menschlichen Streben nach Wissen und der lebenslänglichen Aufopferung, jenes Wissen für die Nachwelt festzuhalten.
Die knapp 45 Minuten Spielzeit haben Inferno in 6 unterschiedlichen Songs untergebracht. Auch hier erkennt man eine deutliche Dezimierung der Titelanzahl zu früheren Alben. Bereits die ersten Töne des Openers „The Innermost Disillusion“ sind neben den gewohnt schnellen Blastbeats gestückt mit Synthesizern, welche dem Song eine überirdische Note geben. Nichts steht im Vordergrund, Gitarren, Schlagzeug und Gesang bilden ein angenehmes Klangmeer. Neben dem Outro ist dieser Song wohl der ruhigste auf dem Album. „Abysmal Cacophony“ gewinnt nach einem gelungenen 2-minütigen Songaufbau gut an Geschwindigkeit. Neben den Growls und dem orchestralen Gesang ist wohl das Schlagzeug die treibende Kraft in diesem Stück. Der Titel welcher wohl am meisten an alte Zeiten erinnert ist „? ? 1 (Oscillation In Timelessness)“. Ab der ersten Sekunde wird geblastet und geschreddert was das Zeug hält, um sich dann ab der Hälfte in eine rhythmische und diabolische Melodie zu ergießen. Im Outro „Orison for the Baneful Serpent“ (die Schlange findet sich auch im Cover wieder) nimmt der Hörer lediglich ein paar Synthesizer und das Rauschen des Meeres wahr. Hiermit wird zum Schluss also nochmal viel Spielraum für Interpretationen gegeben.
„Gnosis Kardias (Of Transcension and Involution)“ ist ein Album an welchem es technisch gesehen für mich nichts zu bemängeln gibt. Die experimentellen Songs wurden gut umgesetzt, ist jedoch sicherlich aber keine Scheibe für jede Lebenslage. Verglichen mit neueren The Ruins of Beverast Sachen muss man auch hier seinen Verstand dafür öffnen und die Musik einfach auf sich wirken lassen. Ein musikalisches Intermezzo welches weder vor Raum noch Zeit haltmacht.
Bewertung: 8,2 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The Innermost Disillusion
02. Abysmal Cacophony
03. Upheaval of Silence
04. ? > 1 (Oscillation in Timelessness)
05. Gate-eye of Fractal Spiral
06. Orison for the Baneful Serpent
INFERNO - Gnosis Kardias (Of Transcension and Involution) (2017)
(3.625) – Kathi (8,2/10) Black Metal
