Label: Steamhammer/SPV
VÖ: 21.08.2020
Stil: Power Metal
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Wer 41 Jahre Bandgeschichte auf dem Buckel hat, gehört ohne Wenn und Aber zum Kreis der Legenden, selbst wenn man auf lediglich 13 veröffentlichte Alben blicken kann und diese sich auch noch qualitativ ziemlich dolle unterschieden. Natürlich hatten Vicious Rumors am Anfang ihrer Karriere mit Carl Albert ihre mit Abstand stärkste Phase, erlitten aber ähnlich wie die Kollegen von Metal Church oder anfangs auch Savatage mit ihrem nicht unbedingt massenkompatiblen Power Metal Schiffbruch und konnten nie ihre musikalische Genialität in bare Münze umwandeln. Dennoch gefielen mir auch die späteren Alben mit Brian Allen hinterm Mikro, auch wenn unser Christian den 2016er Vorgänger ein wenig durch den Fleischwolf drehte, doch insgeheim hoffte ich immer ein wenig auf eine Rückkehr zu alter Stärke, die nun tatsächlich in Form von “Celebration decay” vorliegt und an manchen Stellen mehr als wohltuend an Kracher wie “Digital dictator” oder ”Welcome to the Ball” erinnert.
Das ist nicht nur dem bärenstarken Songmaterial geschuldet, sondern liegt vor allem an der Stimme des mir vorher komplett unbekannten Nick Courtney, der gerade in den tiefen Tonlagen wie eine Reinkarnation des leider viel zu früh verstorbenen Albert klingt, ohne diesen zu kopieren. Auch seine Screams sind wohl akzentuiert und machen mächtig Spaß, wie auch das ganze Album eine Menge der Stärken der kalifornischen Metal Pioniere in sich vereint, ohne dabei altbacken zu klingen. Die Produktion ist richtig knackig und die mehr als ausreichend vorhandenen und frisch klingenden Riffs des Geoff Thorpe ziehen einem einen Scheitel, sofern noch Haupthaar die fleischfarbene Badekappe bedeckt. Dazu hat Larry Howe einmal mehr diesen herrlich furztrockenen Snare Sound, der ebenfalls zu VR gehört, wie Prinz Phillip zur Queen, was mir zusätzliches Hörvergnügen bereitete.
Auch wenn im Mittelteil die Spannung ein wenig nachlässt und sich 2-3 etwas mittelprächtige Kompositionen eingeschlichen haben, kann “Celebration decay” über die meiste Zeit prächtig unterhalten, bietet herrlich metallische Kurzweil und beweist, dass der kalifornische Power Metal immer noch seine Daseinsberechtigung hat. Definitiv eins der besseren Alben im Backkatalog von Vicious Rumors!
Bewertung: 8,7 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Celebration decay
02. Pulse of the dead
03. Arrival of desolation
04. Any last words
05. Asylum of blood
06. Darkness devine
07. Long way home
08. Cold blooded
09. Death eternal
10. Collision course disaster
11. Masquerade of good intentions
VICIOUS RUMORS – Celebration decay (2020)
(6.421) Olaf (8,7/10) Power Metal
