Alben des Jahres 2023

DIE Alben DES MONATS (11/24)

Aktuelle Reviews

Audio Interviews

wo wir waren

Interviews

Wir hörten früher gerne

So fing alles an



Aktuelle Meldungen

Aktuelle Meldungen

Maiks Metallische Mottenkiste Vol.3

Die Stromgitarren-Urschleimsuppe von und mit Herrn Godau: Heute: RIGOR MORTIS




Im Jahre 1983 stellten zwei Schulkameraden in Dallas/Texas fest, daß sie eine gemeinsame Liebe zu Horrorfilmen und schneller, harter Musik verband. Nachdem Harden Harrison (Drums) und Casey Orr (Bass) den Gitarristen Mike Scaccia kennenlernten, gründeten sie die Band RIGOR MORTIS. Übersetzt heißt das Totenstarre, doch die sollte man bei dem rasenden Speed Thrash, den die Knaben fürderhin zu spielen gedachten, wohl nicht bekommen können.

Schon 1986 erschein ein Demotape, welches auf die Leute von Capitol Records genug Eindruck machte, um der Band einen Vertrag anzubieten. Mit Bruce Corbitt an den Vocals (vorher hatte, mit einem kurzen Gastspiel von Hugo Rodriguez, Mike Scaccia den Gesang bestritten) wurde das Debütalbum „Rigor Mortis“ aufgenommen, welches auch heute noch zu den bekanntesten Veröffentlichungen der Band gehört. Hatten RIGOR MORTIS zu Demozeiten noch eine deutliche Speed Metal- Ausrichtung, wurde das Material nun eindeutig härter und auch schneller.

Der Thrash Metal der Texaner brillierte durch rasende Gitarrenriffs, atemberaubende Breaks und eine ständige Power. Die Vocals wurden regelrecht rausgekotzt und waren eher gepreßt und heiser. Die Texte handelten von Horror und Splatterthemen womit RIGOR MORTIS definitiv mit Bands wie SLAYER konkurrieren konnten, und auch späteren Death Metal Bands an Brutalität und Gewalt in nichts nachstanden.

Hinzu kam, daß die Formation durch ihre Herkunft weder von der kalifornischen Bay Area -Schiene  noch den etwas hardcorelastigeren Ostküstenthrashern zu stark beeinflußt wurden, was der Combo eine gewisse Eigenständigkeit verlieh.

Schon ein Jahr später wurde Corbitt durch Doyle Bright ersetzt, und mit diesem die EP „Freaks“eingespielt, bei der es Bright gelang, fast genauso zu klingen wie sein Vorgänger. Das Mini-Album erschien über Metal Blade Records und es schien für eine Weile, als würde alles gut laufen für die Texaner.

Das zweite Langspielalbum erschien allerdings auf dem Label Triple X Records. 1991 waren die Labelvoraussetzungen für Thrash Metal scheinbar nicht sehr rosig. Das Album trug den etwas sperrigen Titel „RIGOR MORTIS vs. The Earth“, der irgendwie an schlechte B-Movies aus den 60ern klang. Auf diesem Album teilten sich Bright und Orr die Vocals, was man allerdings kaum heraushört.

Im selben Jahr verließ Mike Scaccia die Band, um fest bei MINISTRY euinzusteigen, bei denen er schon seit 1989 ab und an gespielt hatte. Dies hatte zur Folge, daß sich die Band auflöste. Casey Orr stieß dann ebenfalls für einige Zeit zu MINISTRY, bevor er 1994 zu GWAR wechselte.

2005 fand sich die Band aber wieder zusammen, um einige Gigs zu absolvieren, unter anderem spielten sie 2008 auf dem Ozzfest. Dennoch sollte es bis 2012 dauern, bis RIGOR MORTIS ein neues Album aufnehmen würden. Leider verstarb Gitarrist Scaccia noch im Laufe desselben Jahres, nachdem er während eines Gigs in Fort Worth auf der Bühne mit einem Herzinfarkt zusammenbrach. Der Gig fand makabrer Weise anlässlich des Geburtstages von Bruce Corbitt, der nun wieder die Gesangsarbeit übernommen hatte, statt. Dadurch brach die Band ein weiteres Mal auseinander.

Da das Album „Slaves To The Grave“ schon vollständig aufgenommen war, wollten die verbliebenen Bandmitglieder das Teil 2014 veröffentlichen. Allerdings fand sich zu der Zeit kein Label für den Release. Da sich die Jungs der Stärke des Albums bewusst waren, starteten sie eine Crowdfunding- Aktion, die 20 000 US$ erbrachte, mit denen die Platte in Eigenregie herausgebracht werden konnte. Und das hat sich mehr als gelohnt. „Slaves To The Grave“ hat eine unglaublich fette Produktion und dürfte auch das vielseitigste Album von RIGOR MORTIS darstellen. Gerade Tracks wie „Ancient Horror“ oder das abschließende, eher wie ein Hörspiel wirkende „Ludus Magnus“ zeigten völlig neue Facetten der Band. Mittlerweile hatten RIGOR MORTIS mehr Death Metal- Elemente in ihrem Sound, das Hauptaugenmerk war aber immer noch rasender Thrash.

Mit diesem Album in der Hinterhand wäre RIGOR MORTIS die ‚make it or break it‘ – Regel gut reingelaufen, der frühe Tod von Mike Scaccia verhinderte allerdings ein Weiterkommen der Band. Ab und an spielten die verbliebenen Bandmitglieder noch ein paar Gigs unter dem Namen WIZARD OF GORE, nach dem gleichnamigen Song vom Debütalbum. Doch auch diese Aktivität fand ein jähes Ende, denn im Jahre 2017 wurde bei Bruce Corbitt Speiseröhrenkrebs diagnostiziert, dem er zwei Jahre später erlag.

Casey Orr ist immer noch unter dem Pseudonym Beefcake The Mighty by GWAR aktiv. Harden Harrison hat noch bei einigen Bands gespielt, wie MITRA ofder HINT OF DEATH. Ob er heute noch musikalisch tätig ist, konnte ich nicht herausbekommen. Für mich ist das Ende von RIGOR MORTIS durch den frühen Tod von Mike Scaccia und auch den von Bruce Corbitt besonders tragisch, denn hier hatten wir eine Band mit unglaublichem Potential. Das Debütalbum ist ja relativ bekannt und wird auch oft erwähnt, doch meiner Meinung nach ist „Slaves To The Grave“ nur ganz knapp am Prädikat ‚Klassiker‘ vorbeigeschrammt.



FESTIVAL TIPS



SOCIAL MEDIA

Album der Woche

Album des Monats

Album des Jahres

MERCH

70.000 Tons 2024

The new breed

Mottenkiste

wo wir sind

ZO SONGCHECK

V.I.P.

alter Z.O.F.F.

Unsere Partner

Join the Army

Damit das klar ist