Label: Metal Blade Records
VÖ: 23.09.2016
Stil: Melodic Thrash Metal
CHARRED WALLS OF THE DAMNED auf Facebook

Ignoranz ist ja manchmal auch ganz gut, zum Beispiel, wenn sie vor Voreingenommenheit schützt. Als ich das erste Mal in das neue Album von Charred Walls Of The Damned (CWOTD) reinhörte, hatte ich keine Ahnung, wer da mitspielt, auch wenn mir der Name der Band vage bekannt vorkam. Ich hörte Power Metal mit ordentlicher Thrash-Kante (oder melodischen Thrash Metal?), nicht verkehrt, aber auch nicht weltbewegend. Der Sänger erinnerte mich an Tim „Ripper“ Owens (Ex-Judas Priest, Ex-Iced Earth), selbst das Riffing hatte stellenweise was vom „Jugulator“-Album (Priest 1997 mit Ripper am Mikro).

Da hatte ich wohl ein gutes Ohr, denn es ist tatsächlich der Ripper Owens, der bei CWOTD singt. Hinzu kommt Steve Digiorgio am Bass (Testament, Death, Control Denied, Sadus und viele mehr), Richard Christy an den Drums (auch Death, Control Denied und ex-Iced Earth) und last but not least Jason Suecof am Sechssaiter. Dessen ehemalige Bands lesen sich nicht ganz so beeindruckend, dafür ist er als Produzent und Engineerer bei zahllosen Bands von Atheist über Carnifex, Death Angel bis zu The Black Dahlia Murder für den Sound zuständig.

Ziemlich viele berühmte Namen, aber irgendwie fehlt der Band ein talentierter Songschreiber. „The Soulless“ sticht klar heraus, denn das startet mit einem Riffgewitter, das einem Death Metal Song gut zu Gesicht stehen würde und ist voller Energie – so würde ich mir das auf dem ganzen Album wünschen. Der Rest ist leider ziemlich belanglos und uninspiriert. Da, wo es gern eingängig sein will, versprüht es Langeweile und an den Stellen, wo es etwas heftiger zur Sache gehen soll, wirkt es bemüht. Ohne Frage, jeder der vier Herren ist ein Meister seines Metiers, es bekommt auch jeder genügend Gelegenheit, sein Können zu zeigen. Vielleicht ist das auch eher eine Musik für Musiker und ich Nur-Hörer verstehe die Feinheiten einfach nicht.

Bewertung: 6,0 von 10 Punkten

Tracklist:
01. My Eyes
02. The Soulless
03. Afterlife
04. As I Catch My Breath
05. Lies
06. Reach into the Light
07. Tear Me Down
08. Living in the Shadow of Yesterday
09. Time Has Passed