ESCHATON – Techtalitarian (2025)
(9.607) Timo (8,5/10) Technical Death Metal

Label: Transcending Obscurity
VÖ: 30.05.2025
Stil: Technical Death Metal
Mit Eschaton macht sich eine weitere technische Death Metal Walze aus den Staaten, auf den Weg zu uns. Bereits vor gut 20 Jahren gegründet, bringen sie hier nun ihr drittes Album auf das Trapez. Eschaton stammen aus Massachusetts und sollte man nicht mit den slovakischen Namensvettern verwechseln, die allerdings eher im Blackened Death Metal beheimatet sind. Für das vorliegende, aussagekräftige Album Techtalitarian haben Gitarrist Josh Berry und Drummer Darren Cesca gleich eine neue Mannschaft aufgebaut. Neu dabei sind seit 2024 mit Gitarrist Christian Münzner, auch ein guter Bekannter, aus hiesigen Gefilden, mit einer Necrophagist und Obscura Vergangenheit. Frontmann Mac Smith und Bassist Bradley vervollständigen das Gesamtbild hierbei.
Mit einem richtigen Paukenschlag startet das neue Album umgehend. Eigentlich nicht anders zu erwarten, bei einem wohlklingenden Titel wie Inferiour Superiour. Die monströse Eschaton-Maschine macht sich dabei umgehend auf den Weg. Beeindruckende Soli, ein zackiges Blastbeat Tempo und progressiver Death bilden da sehr schnell eine stimmige Einheit. Ein Song der trotz der raffinierten Herangehensweise absolut kompakt wirkt. Das Eschaton es verstehen nachzulegen, beweist man mit Devour the Contrarian. Satte mächtige Grooves, brutale Heavyness zeigen sich kontrastreich, in Facetten erinnert das sogar an die mächtigen Psycroptic.

Ein weiterer Höhepunkt ist zweifellos Hellfire Woe, von Orgelklängen eingeleitet, wird der Song gar von Klassik und dezenten Pianoklängen nahezu in einen musikalischen Rausch versetzt. Absolut irrsinnig in Verbindung mit dem klassischen Tech Death Tableau, die Jungs verstehen es wie experimentelle, moderne Ideen mit Death Metal funktionieren. Auch The Bellicose Duality treibt den hohen Anspruch des Albums weiter voran, stampfende Elemente des klassischen OSDM wertet den Song auch weiterführend auf. Es ist durchaus zu beobachten, wie die Band immer wieder die Kurve kriegt, trotz manchmal etwas sperriger Strukturen und der technischen Erhabenheit. Drehten Eschaton sich hier nicht um sich selbst, sondern steigen die Leiter weiter nach oben.
Nicht unbedingt einen draufzusetzen kann man mit Antimatter und dem Titelsong Techtalitarian, die es bei mir nicht schafften den Höhenflug deutlicher voranzutreiben, was nach dem starken Start des Albums ja auch nahezu galaktisch gewesen wäre. Die Songs bilden dennoch ein solides Niveau des Bekannten Eschaton Sounds ab, technischer Death Metal mit reichlich Tempo, der aber auch mal Melodie und Groove in sich vereint. Allerdings zumindest nicht bei mir mit einer ausgeprägten Langzeitwirkung Eindruck schinden kann. Was aber für den Schlusspunkt des Albums nichts heißen mag, denn hier zieht man mit dem brutalen & melodischen The Sufferer’s Dichotomy wieder alle Register. Ein Song mit einem überaus spannenden Drive. Wie auch Castle Strnad, dass den hohen Anspruch bei Eschaton nochmals widerspiegelt. Unkonventionell, deftig brutal, gar abgedreht reichlich fasziniert den Redakteur dann doch zurücklässt.
Es ist ein starkes Album geworden, welches technischen Death Metal darbietet, mit einigen motivierenden Ideen und einiges an Klasse. Untermauert durch die nötige Heavyness, zeigen sich Eschaton auch mal experimentierfreudiger. Manchmal hätte dem Album etwas mehr Griffigkeit nicht geschadet, darrausfolgend ergaben sich auch ein paar Längen. Ansonsten eine wirklich ansprechende und interessante Scheibe, die Eschaton durchaus in den Fokus rücken lässt.
Anspieltipps: Devour the Contrarian und Hellfire Woe
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Inferiour Superiour
02. Devour the Contrarian
03. Blood of the People
04. Hellfire’s Woe
05. The Bellicose Duality
06. Econocracy
07. Antimatter
08. Techtalitarian
09. The Sufferer’s Dichotomy
10. Castle Strnad