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HORN – Retrograd (2018)

(4.496) - Ingmar (9,7/10) Black Metal

Label: Iron Bonehead Productions
VÖ: 09.03.2018
Stil: Black Metal

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Seit nunmehr 16 Jahren ist Nerrath (aka Niklas Thiele) mit HORN unterwegs und bereichert die Black Metal Landschaft mit seinem doch recht eigenen Stil. Nach dem letzten Album „Turm am Hang“ aus dem letzten Jahr folgt dieses Mal eine EP mit dem interessanten Titel „Retrograd“.

„Retrograd“ startet mit einer Einleitung unter dem Titel „Retrograd – Einleitung“ welche vorrangig aus Laute (und vielleicht etwas Gitarre) und Trommeln besteht, ergänzt wird das Ganze durch die Hinterlegung mit ein wenig E-Gitarre.

Der eigentliche Titeltrack „Retrograd“ startet mit Laute und episch anmutender E-Gitarre wartet mit gekonnt eingesetzten Bläsern auf, ist sonst verhältnismäßig gradlinig und deshalb gut zum Headbangen und dergleichen geeignet. Der Abschluss mit Streichern und Laute erweckte bei mir leichte Assoziationen an das Mittelalter, gerade das eingesetzte Cello birgt gewisse Ähnlichkeiten zum Soundtrack von Game of Thrones.

„Bocksfuß – Einleitung“ besticht durch seine schon fast minimalistische Struktur und besteht im wesentlichen aus Regengeräuschen, vereinzelten Lautenklängen, welche durch einen klaren Männerchor ergänzt werden. Der Chor wirkte auf mich am Anfang etwas schief, funktionierten tut er dennoch; im späteren Verlauf wirkt der Chor dann wieder stimmig und harmonischer.

Der Song „Bocksfuß“ hat einen interessanten Snare Blastbeat, bei dem die Snare vom Tempo her den eher langsamen Kick mehr als doppelt so schnell überholt, dadurch ergibt sich ein verschobenes Taktmuster, das dem Song etwas stark eigenes gibt. Der Song hat einen sehr guten Refrain und erzeugt ein angenehmes Zwischenspiel durch klaren Gesang im Mittelteil des Stücks.

Der folgende Titel „Garant“ lässt sich garnicht so genau beschreiben, er hat eine interessante Struktur, die man einfach selber hören muss um den Song wirklich zu verstehen. Insgesamt bietet der Titel interessante Abwechslungen, daraus ergibt sich eine sehr gute und vielfältige Songstruktur, der Text ist ebenfalls sehr passend umgesetzt.

Der abschließen Track „De Einder“ startet mit einem schönen Cello-Intro welches von Toms begleitet wird, der vorgetragene Text ist in niederländischer Sprache gehalten und wird durch tiefem Gesang im Hauptteil umgesetzt. Tendenziell ist der Song eher doomig und getragen, es ergeben sich gewisse Ähnlichkeiten zu APOCALYPSE ORCHESTRA obwohl der Titel dafür immer noch zu schnell ist, weitere Parallelen lassen sich zu ARCKANUM ziehen. Insgesamt stellt „De Einder“ ein sehr gelungenes Outro dar, ein Abschluß war selten so gut umgesetzt.

Die Vocals präsentieren erstaunlich klar, die gutturalen Passagen mit viel Hall unterlegt wodurch diese nur mit einiger Konzentration oder mehrfachem Hören verständlich sind. Der auf dem Album vorhandene klare Gesang ist schön vielschichtig und insgesamt gut strukturiert und wirkt immer passend.

Vom Sound her sind die Gitarren sehr „glatt“, die Verzerrung ist gerade so noch hörbar, dadurch erscheint es mir so als wären die Gitarren in den Obertönen beschnitten. Das klingt durchaus gut, ist aber im ersten Moment etwas ungewohnt; zumindest empfand ich es so. Die Lead-Gitarren können sich im Mix immer gut durchsetzen, fallen aber nie unangenehm auf.

Der Bass ist hörbar und hat auch ein paar Solo-Ausflüge in den Songs, bleibt im Großteil jedoch in seiner Rolle als Begleiter der Gitarren.

Beim Schlagzeug fällt auf, dass die Snare sehr tight und mit gerade so hörbaren Hall abgemischt ist, die dadurch entstehende Tiefe ist enorm ohne zu matschen oder übermäßig aufzufallen. Der Kick klingt eher „fellig“ und hat angenehmen Click-Anteil, die Toms sind gut eingestellt und gemischt, gerade bei Wirbeln ist das gut zu hören, für Einzeleinsatz erscheinen sie mir leider etwas weniger gut geeignet. Die Becken klingen gut und sind trotz der Beschneidung in den Frequenzen gut zu unterscheiden ohne das sie stark nach vorne drängen.

Ich fand HORN schon immer massiv unterbewertet in Relation zu dem, was da musikalisch angeboten wird, zumindest war das mein bisheriger Eindruck. „Retrograd“ bestätigt mich wieder in meiner Auffassung zu dieser gewissen Genialität, welche der Musik von HORN innewohnt, es bietet auf gerade einmal 25 Minuten Spielzeit nahezu alles, was sich für ein Album wünscht an Abwechslung.

Anspieltipps: „Retrograd,„Bocksfuß und „Garant“

Bewertung: 9,7 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Retrograd – Einleitung
02. Retrograd
03. Bocksfuß – Einleitung
04. Bocksfuß
05. Garant
06. De Einder

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