Label: Eigenproduktion
VÖ: 06.10.2017
Stil: Heavy Metal
Facebook Webseite Kaufen
BEN BLUTZUKKER, alleine schon der Name dieses One-Man Projekts ringt mir ein Schmunzeln ab. Das Cover seiner zwischenzeitlich zweiten EP „Riptide“ lässt vermuten, dass alles, was sich in der Nähe dieses Wirbels befindet, ohne Gnade einverleibt wird. Dann höre ich mir das mal. Der Titeltrack der EP namens „Riptide“ überzeugt in erster Linie mal durch einen wirklich guten Mix. Das hört sich alles sehr differenziert an, klare Riffs, dominanter Bass. Die Drums, die leider der Programmierung zum Opfer gefallen sind, wirken etwas leblos. Real eingespielte Drums wirken da dynamischer und somit echter. Aber Drums zu programmieren ist an sich auch nicht weniger anspruchsvoll und erfordert sicher ein hohes Maß an Kreativität. Die Vocals lassen sich vom Stil her eher in Richtung Death Metal einordnen und sind für sich gesehen kraftvoll dargeboten.
„Stab By Stab“ setzt den guten Sound des Vorgängers fort und hat einen recht tough inszenierten Rhythmus, der sich als tragendes Element im ganzen Song behauptet. Der Refrain hebt sich in der Tat ab und sorgt für Abwechslung.
Recht fulminant begingt „Six Sec Sex“. Die Komposition ist gelinde gesagt als strange zu bezeichnen und scheint das dem Song inne liegende Thema leicht überzogen bis veralbernd erscheinen zu lassen. Die Drums empfinde in diversen Sequenzen leider zu unecht.
Mit „Bloodlust“ ist zwar weiterhin das Soundniveau gehalten, aber der sicher gut gemeinte Anspruch des Songs an sich kann mich nicht überzeugen.
Und zu guter Letzt ist da noch der Song „Loose Ends“, welcher ein in meinen Augen vollkommen deplatziertes und überflüssiges Bass-Intermezzo aufbietet, welches insgesamt zudem auch verworrenen klingt. Und überdies meine ich eine in einzelnen Tönen leicht abgeänderte und schnellere Riff-Kopie des Judas Priest Klassikers Breaking the Law zu hören. Das ist für mich, sollte das so gewollt gewesen sein, zu plump.
Abschließend würdige ich „Riptide“ mit nicht mehr als das, was es ist. Hier hat sich der Aschaffenburger BEN BLUTZUKKER mit Sicherheit viel Arbeit gemacht, Hirnschmalz und Zeit investiert und in den Bereichen Aufnahme und Mix einen soliden und guten Job gemacht – Hut ab! Respekt auch vor seiner Fähigkeit, alle Instrumente bedienen zu können. Wirkliche Erbeben kann ich auf dieser Scheibe jedoch nicht verzeichnen und die Tentakeln des Kraken werden mich, gleich in welcher Nähe ich mich auch befinde, nicht in den Wirbel hinabziehen. Ein Schmankerl hat das Werk jedoch noch zu bieten. „Riptide“ ist als YouTube Video zu sehen und hier werden sehr gekonnt Lego-Figuren innerhalb einer Piraten-Szenerie in Szene gesetzt, das ist witzig und tatsächlich sehr cool gemacht.
Bewertung: 5,1 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Riptide
02. Stab By Stab
03. Six Sec Sex
04. Bloodlust
05. Loose Ends
BEN BLUTZUKKER – Riptide (2017)
(4.099) - Peter (5,1/10) Heavy Metal
