Label: Intense Metal Records
VÖ: 24.12.2016
Stil: Death Metal
Da wäre uns beinahe doch noch eine interessante Underground-Veröffentlichung durch die Lappen gegangen: DISCREATED aus Greifswald schickten bereits zum 24.12. letzten Jahres ihr Debüt in die Welt hinaus und machten diesen Tag zu einem eher unheiligen Abend.
Okay, mit Blasphemie hat die Scheibe eher wenig zu tun, doch zeigt bereits das Intro deutlich auf die Missstände der Welt. Begleitet von einer mir wohl bekannten Filmmusik werden diverse erschreckende Geschehnisse und Gräueltaten mittels eingefügten Nachrichtenberichten aufgelistet. Dies sorgt in der Tat für ein beklemmendes Gefühl, da von trauriger Realität berichtet wird. Gelungener, wenn auch noch nicht selbstmusizierter Einstieg. Nach der gesampelten Explosion an dessen Ende würde man eigentlich einen fixen Einstieg erwarten, DISCREATED bauen aber noch einmal auf, hauen dann jedoch nach ein paar Sekunden mit ordentlich Wucht drauf. Ohne große Umschweife erkennt man, dass hier ganz klar der alten Schule gefrönt wird. Es scheppert, es rollt, es grooved. Auch die erste selbstgeschriebene Nummer, die es auf "Language Of Death" zu hören gibt, ganz also überzeugen. "Hellive" atmet einen ähnlichen Spirit, bringt mit seiner wiederkehrenden Melodie aber auch etwas leicht psychodelisches ein und erinnert ein wenig an alte Gruselfilmchen. "Killing Society" spielt geschickt mit der Dynamik während der "Dragon Stomp" mit seinen rockigen Anleihen an SIX FEET UNDER erinnert. Mit einer kräftigen AMON AMARTH Schlagseite kommt "Social Worst Enemy" daher. Mit seiner melodischen und flinkeren Art hebt sich der Song etwas ab. "War" fährt dagegen wieder in ruhigeren Gewässern. Nach seinem Vorgänger wirkt er nun ein klein wenig gezogen, wobei mir die hohen Screams zum Ende sehr gefallen und mich an die von BLOOD RED THRONEs Sänger Bolt erinnern. Deutlich schwungvoller kommt da "Slay The Bitch". Und auch "Dehumanized" prescht schnell voran, wird allerdings auch durch ein paar Stampfer ergänzt. "Decadence" darf als ein Highlight des Albums gewertet werden. Das Stück umfasst sehr gut alle Stärken der Band. Der Groove stimmt, es kommt gut Fahrt auf und auch rockige Momente finden Platz. Mit viel Rumpsen verabschiedet sich die Band mit "Nuclear Menace" bevor die Filmmusik des Intros nun als Outro das Werk beschließt.
"Language Of Death" kann als durchaus gelungenes Debüt gezählt werden, auch wenn das altbekannte Rad auch hier wohl nicht neu erfunden wurde. Aber warum auch? Die Band schreibt eindeutig mit viel Freude die Musik, die sie selbst feiert - und das ist auch gut so. Nun nur noch ein paar mehr Hits und etwas mehr Abwechslung und die Band hebt sich von der Masse etwas mehr ab - sofern sie das dann überhaupt möchte. Auch die Produktion ist sehr gelungen und erhält ihren Old School Vibe, was dem Gesamtbild ebenfalls zu Gute kommt. Schön, dass uns diese Scheibe doch nicht entgangen ist.
Bewertung: 7,7 von 10 Punkten
Tracklist:
1. Intro
2. Horrified by the Undead
3. Hellive
4. Killing Society
5. Dragon Stomp
6. Social Worst Enemy
7. War
8. Slay the Bitch
9. Dehumanized
10. Decadence
11. Nuclear Menace
12. Outro